(AMI) Die Stimmung unter den Marktbeteiligten ist europaweit angespannt. Grund dafür ist der starke Druck auf die Einstandspreise der Schlachtschweine und auf die Fleischpreise. Eine Bodenbildung der reduzierten Schweinepreise ist noch nicht in Sicht.
In Frankreich ordern die Schlachtbetriebe nur zögerlich Schlachtschweine, die Nachfrage nach Fleisch stockt. Insbesondere Verarbeitungsware kann nur mit Verlusten in den nachgelagerten Handelsstufen vermarktet werden. Ursache dafür sind preisgünstige ausländische Offerten. Gleichzeitig ist das Angebot an Schweinen deutlich größer als die Nachfrage. Ähnlich sieht es in Spanien aus. Im Fleischhandel wechseln Schinken, Koteletts, Nacken und Filets nur mit Preiszugeständnissen den Besitzer. Der Export von Erzeugnissen nach China verläuft in normalen Bahnen, der Versand nach Japan und Südkorea stockt hingegen. Die dortigen Importeure ordern in Erwartung weiter sinkender Preise nur sehr verhalten. Die Schweinepreise in Spanien werden vermutlich weiter spürbar nachgeben. Von einer Krise am Schweinemarkt wird in Belgien gesprochen. Das Angebot an Schweinen übersteigt auch hier die Nachfrage der Schlachtereien. Der Hälftenexport lahmt mangels Absatzmöglichkeiten. Leichte Hoffnung ruht auf dem gegenüber dem US-Dollar gesunkenen Euro-Kurs, der den Exporteuren im Drittlandshandel etwas zu Gute kommen könnte. Auch in Italien kann sich die Branche dem zu dieser Jahreszeit ungewöhnlichen Preisdruck aus Nordeuropa nicht entziehen, die Schweinepreise zeigen nach unten.