11.
06.14
18:20

Hoffen auf Lockerung der russischen Importsperre

DRV erwartet Ende des Exportstopps

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) ist optimistisch, dass der russische Importstopp für EU-Schweinefleisch bald aufgehoben wird.

Die Hintergrundgespräche seien auf einem guten Weg. Noch in der laufenden Woche finden weitere Sondierungen statt.

Wesentliche Gründe für eine Öffnung der russischen Grenzen werden auf beiden Seiten gesehen. Die EU winkt mit dem Aussetzen des WTO-Verfahren gegen Russland.

In Russland sind aufgrund der fehlenden Importe starke Versorgungsengpässe aufgetreten, die die Schweinepreise innerhalb eines Monats von 2 €/kg auf fast 3,80 € je kg katapultiert haben. Aktuell sind immer noch 3,20 €/kg angesagt.

Fast alle Bemühungen um Einfuhrersatz aus anderen Ländern konnten keinen nennenswerten Ausgleich bieten. In den USA herrscht Knappheit aufgrund der PEDv-Seuche und die  nordamerikanischen Preise sind hoch. Brasilien besitzt mit 650.000 t Gesamtausfuhr ein zu kleines Ausfuhrkontingent, um den russischen Ersatzbedarf von mind 350.000 t zu decken. Brasilien kann rd. 50.000 bis 70.000 t locker machen, aber das ist für Russland ein Tropfen auf den heißen Stein.

Auch die Versuche in China Schweinefleisch zu ordern, ist weitgehend misslungen. Zwar sind die chinesischen Schweinepreise wegen starker Produktionsausweitung auf Niedrigniveau, aber das ist nur von vorübergehender Dauer. Die starken Sauenschlachtungen werden spätestens zum Jahreswechsel wieder zu Verknappungen im Angebot beitragen.

Bleibt das leistungsfähige Exportangebot aus der EU übrig.

Schweinefleisch auf dem Weltmarkt ist knapp. Das Exportvolumen aus allen größeren Exportstaaten ist gefallen. Die beiden größten Exporteure US und EU verfügen über einen Marktanteil von rd. 65 %.

Offen bleibt, ob und inwieweit die beiden neuesten AFP-Funde in Polen am 21. und 30. Mai 2014 einen erneuten Hinderungsgrund liefern, die Grenzen zu öffnen.

Das politische Tauziehen um die Ukraine liefert ebenfalls noch Zündstoff für Auseinandersetzungen.

Eine weitgehende oder auch nur teilweise Aufhebung des russischen Importstopps könnte die Schweinepreise in der EU aus ihrer gedeckelten Phase heraushelfen. Insbesondere der preisbremsende Absatz von Speckartikeln  könnte in Verbindung mit der Grillsaison zu einem erheblichen Schub um die 10 bis 15 €-cent/kg verhelfen.

Man sollte jedoch das Fell des Bären nicht vor dessen Erledigung verteilen. (Aber bitte nicht wörtlich nehmen,damit ja keine Missverständnisse mit Russland auftreten!)

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