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08.14
11:18

Kanadas Schweinehaltung auf Erholungskurs

Kanadas Sauen- und Schweinehaltung nimmt wieder zu

Kanada gehört noch vor Brasilien zu den drittgrößten Schweinefleischexporteuren auf der Welt. In den letzten 10 Jahren sind die kanadischen Schweinebestände  um rd. 25 % geschrumpft. Die Gründe bestanden in der starken Konkurrenz  zum  weltgrößten Exporteur USA, Ausfuhrbeschränkungen ins grenznahe Nachbarland,  hohen Futtermittelkosten und den währungsbedingten Nachteilen eines stärker gewordenen kanadischen Dollars.  Zwischenzeitlich hat es privatwirtschaftlich organisierte Stallbracheprämien für die Dauer von 3 Jahren gegeben, um die kanadische Schweinehaltung auf ein marktangepasstes Niveau zu reduzieren. Das haben viele kanadische Sauenhalter zum endgültigen Ausstieg aus der Produktion genutzt.

Mit dem Jahre 2010 ist der rasante Abstockungsprozess in eine Stagnationsphase übergegangen. Die jüngste halbjährliche Viehzählung des kanadischen Statistikamtes hat bestätigt, dass die Sauenhaltung zum Stichtag 1. Juli 2014 sogar wieder leicht ansteigt. 

Zwar wurde auch Kanada von der PEDv-Seuche (tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkel) in Mitleidenschaft gezogen, aber nicht so stark. Während in den USA rd ¾ der Sauenbestände betroffen sind, sind es in Kanada weniger als ein Drittel. Außerdem ist die Seuche nicht flächendeckend wie überwiegend in den USA,  sondern mit gewissen regionalen Schwerpunkten vernetzter Betriebe aufgetreten.

Allerdings bleiben Befürchtungen um die Seuchenausbreitung in der kommenden kalten Jahreszeit, wenn die Desinfektionsmaßnahmen nicht die volle Wirksamkeit erreichen.

Eine größere Sauenzahl führt wieder zu steigender kanadischer Schweinefleischerzeugung. Allerdings werden nicht mehr die Zahlen früherer Jahre erreicht. Bei stagnierendem Inlandsverbrauch wird die zusätzliche Menge wieder in den Export gehen. Hauptabsatzgebiet ist der asiatische Raum mit Japan, Südkorea, Philippinen  u.a.

Vom russischen Importstopp werden die Kanadier etwas stärker getroffen. Der Anteil des Russlandgeschäftes betrug rd. 15 % ihres Exportes an Schweinefleisch. Die zurzeit günstigen Absatzmöglichkeiten im Asienexport bieten Möglichkeiten eines Teilausgleiches. Die Schätzungen laufen darauf hinaus, dass eine Preisminderung durch den russischen Importstopp in einer Größenordnung von 1 bis  3 % zu verkraften sein wird.

Für den internationalen Schweinefleischhandel wird sich die Angebotsmenge wieder verbessern, da auch in anderen bedeutenden Erzeugungsgebieten wieder leichte Steigerungsraten zu erkennen sind. Inwieweit die russische Importsperre einen Strich durch die Rechnung macht, wird von der Dauer der Maßnahme abhängen. Ob es bei einem Jahr bleibt, ist noch völlig offen. Eine Verkürzung oder eine Verlängerung sind gleichermaßen denkbar.

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