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06.22
11:32

Mai 22 -Viehzählung: Fortgesetzter Rückgang der Schweinehaltung

Schweinezählung Mai 2022: der niedrigste Bestand seit 32 Jahren  

Das statistische Bundesamt hat die vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung vom 03. Mai 2022 veröffentlicht. In Deutschland wurden nur noch 22,3 Mio. Schweine gezählt. Gegenüber der Nov.2021 Zählung sind das 6,2 % weniger und gegenüber dem Vorjahresmonat Mai sogar 9,8 % weniger. Der Rückgang hat sich seit Mai 2020 zunehmend beschleunigt. In fast gleicher Höhe haben sich die Zahlen der schweinehaltenden Betriebe verringert.  

Ursachen sind die Einschränkungen durch die Covid-Pandemie, der ASP-bedingte Importverbot Chinas und anderer Länder, die gestiegenen Kosten für Futter, Energie und Haltungsauflagen. Die Erzeugerpreise reichen bei weitem nicht aus, die Kosten zu decken. Langandauernde Verluste in der Vergangenheit und die kommende Erhöhung weiterer kostentreibender Tierhaltungsauflagen führen zunehmend zu der Entscheidung, die Schweinehaltung aufzugeben bzw. dauerhaft oder auch nur vorübergehend erheblich zurückzufahren.  

In einem längerfristigen 10-Jahresvergleich ist der Schweinebestand um rd. 20 % gefallen, die Zahl der schweinehaltenden Betriebe jedoch um 41 %. Heute werden im Durchschnitt der Betriebe rd. 1.250 Tiere je Haltungseinheit bewirtschaftet, vor 10 Jahren waren es etwas über 900 Schweine.  

Angesichts der anhaltenden schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und zu erwartenden Rahmenbedingungen für die Tierhaltung ist auch für nähere Zukunft mit einem weiteren Rückgang der Schweinezahlen in Deutschland zu rechnen. Die politische Zielsetzung, aus Klima- und Umwelt-schutzgründen die Tierhaltung erheblich zu reduzieren, ist bereits auf dem Weg, realisiert zu werden.  

Die Sauenhaltung unterliegt besonders starken Veränderungen. Im Zehnjahresvergleich ist die Sauenhaltung um 32 % geschrumpft. Trotz verringerter Aufstallung in den Mastbetrieben erreicht der deutsche Ferkelimportbedarf rd. 20 % mit steigender Tendenz.  

Zur Nov.-2021-Zählung ist die Zahl der Sauenhalter ist um -8 % gefallen, die Zahl der Muttertiere um -6,23 %.  

In der Kategorie der Mastschweine bestätigt der über 7-%ige Rückgang der Tierzahlen über 80 kg die erheblich verringerten Schlachtzahlen in den Monaten Mai und Juni 2022. Für die kommenden Monate signalisieren die Bestandsrückgänge der unter 80 kg schweren Tiere in einer Größenordnung von -3,5 % ein anhaltend niedriges Lebendangebot an Mastschweinen.

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