05.
12.17
12:28

Russlands Schweinemarkt: höherer SVG, fallende Preise und anhaltende ASF

Russland:  Afrikanische Schweinepest  (ASF) und kein Ende in Sicht

 Die afrikanische Schweinepest hat sich seit ihrer Einschleppung und Verbreitung in großen  Teilen Russlands über weite Strecken ausgedehnt. Zurzeit schreitet die Epidemie jenseits des Urals weiter  nach Südsibirien voran.

 Die am schwersten betroffenen Gebiete sind der Zentraldistrikt südlich von Moskau und der südliche Distrikt, wo sich die Schweinefleischerzeugung zunehmend konzentriert hat.

 Seit 2007 bis Juni 2017 wurden bisher rd. 800.000 Schweine gekeultAllein im Jahre 2016 waren es rd. 225.000 Tiere.  Für das laufende Jahr 2017 wurden bis einschl. Sept.2017  rd. 142 Fälle registriert, wobei die Stückzahlen bislang noch unbekannt sind.

 Die Schweinerzeugung in Russland ist auf wenige Unternehmen im Industriemaßstab konzentriert. Die 20 größten Unternehmen produzieren rd. 60 % der 43 Mio. Schweine je Jahr.  Ein Pestausbruch in solchen Einheiten ist immer mit großen Verlusten verbunden. In den 10 größten Farmen gingen 2016 rd. 218.000 Schweine  bzw. 1,9 % des Bestandes verloren.

 Die im weiten Außenbezirk gelegenen Ställe werden zwar durch Zäune hermetisch abgeriegelt, aber die Übertragung findet häufiger durch die Mitarbeiter statt als über Wildschweine oder andere Überträger. Für die Verpflegung mitgebrachte infizierte Fleischteile oder Wurstwaren kommen ungewollt auf diese Weise in die Stalleinheiten.

 Große Probleme lieferten in der Vergangenheit die Hinterhofhaltungen mit wenig Hygiene und freien Zugang. Im Falle verendeter Tiere wurden diese häufig vergraben oder sonst wie entsorgt und bildeten damit die Quelle für Neuinfektionen.  In einigen Regionen wurden diese Haltungsformen bereits untersagt.

 Trotz aller Kontrollen ist in jüngerer Zeit eine Ladung von mehren tausend Tonnen infizierten Schweinefleisches  an die Ostküste Sibiriens verfrachtet worden.

 Für das Jahr 2018 rechnet man mit einer Fortsetzung des Seuchengeschehens, aber die Kontrollen werden weiter verschärft.  

 Russlands  Schweinefleischerzeugung ist mittlerweile so stark gestiegen, dass man sich mit großen Schritten der Marke zur Selbstversorgung nähert. Für das Jahr 2018 rechnet man mit einer Inlandserzeugung von rd. 3 Mio. t bei einem Verbrauch von 3,3 Mio. t. Noch im Jahre 2014 wurden über 1 Mio. t Schweinefleisch importiert.  Ab 1. Dez. 2017 wurden die Einfuhren aus Brasilien mit knapp 200.000 t wegen des Nachweises von nicht zugelassenen Wachstumsförderern  gesperrt.

 Die Vorplanungen auf einen möglichen russischen  Schweinefleisch-Export werden zurzeit angesichts der unbewältigten ASF-Epidemie auf Sparflamme zurückgedreht.

 Die Preise für Schweinehälften sind deutlich gefallen. Die Notierungen sind von rd. 2,35 €/kg  in den Sommermonaten 2017 auf unter 1,80 € je kg gefallen. Es werden zunehmend Meinungen laut, den staatlich subventionierten Ausbau der Schweinefleischerzeugung einzustellen.

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