(AMI) Die Schlachschweinemärkte in den Nachbarländern werden von einem gegenüber der Nachfrage der Schlachtereien überreichlichen Angebot an schlachtreifen Schweinen bestimmt. Die Erzeugerpreise stehen so gut wie überall unter Druck. Der starke Preisverfall in Deutschland beschleunigt diese Tendenz.
In Frankreich können die Schlachtereien auf ein umfangreiches Aufkommen zurück greifen. Zeitgleich bevorzugen etliche Fleischverarbeiter günstige ausländische Verarbeitungsware, der heimische Fleischmarkt gerät weiter unter Druck. Es ist zu erwarten, dass die Schweinepreise die maximal zulässige Preisschwankung von 6 Ct/kg nach unten innerhalb einer Woche zeigen werden. Auch in Spanien ist ein fortgesetzt relativ starker Preisabschlag von 4 bis 5 Ct/kg Lebendgewicht wahrscheinlich. Ein großes Angebot an Schweinen steht hier einer normalen Nachfrage seitens der Schlachtereien gegenüber. Obwohl die Schlachtbänder fortgesetzt auf relativ hohem Niveau laufen, sind Überhänge an Schlachtschweinen eher die Regel als die Ausnahme. In Belgien klagen die Schlachtereien und Zerleger massiv über Umsatzflauten und schlechte wirtschaftliche Ergebnisse. Auch hier ist das Angebot viel größer als die Nachfrage, ein großer Preisrutsch der Einstandspreise der Schlachtereien ist wahrscheinlich. Leidtragende sind hier, ebenso wie in anderen Ländern auch, zuerst die Sauenhalter. Aufgrund des extremen Preisverfalls der Ferkelpreise wird bereits von einer Krise gesprochen.