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16:10

Schweinebestand zum 3. Nov. 2020

Ergebnisse der Schweinezählung vom 03. Nov.2020 – Überbestand bei höhergewichtigen Mastschweinen – Abbau der Sauenbestände – steigendes Ferkeldefizit.   

Die Viehzählung vom 3. Nov.2020 bestätigt einen überdurchschnittlich hohen Bestand an höhergewichtigen Mastschweinen, der auch als Angebotsstau bezeichnet wird. Zum Zeitpunkt der Zählung lagen die Tierzahlen in der Gewichtsklasse über 110 kg LG um rd. 35 % über dem Niveau vom Mai-2020 bzw. rd. 30 % über dem Vergleichsmonat Nov.2019. Diese Tiere sind Ende Dez. 2020 bereits geschlachtet.  

Die Gewichtsklasse 80 bis 110 kg LG war im Vergleich zum Mai 2020 um 8 % größer, jedoch nur unwesentlich höher als im Vorjahresmonat. Bei üblichen Gewichtszunahmen hat diese Tiergruppe Ende Dez. 2020 das Mastendgewicht erreicht bzw. überschritten.  

Für die kommenden Monate im Neuen Jahr 2021 ist zuerst die Gewichtsgruppe 50 bis 80 kg LG in Betracht zu ziehen. In diesem Fall ist ein Rückgang von -0,2 % im Vergleich zum Mai-2020 bzw. -3,86 % im Vergleich zum Nov.2019 festzustellen. Diese Tiere kommen voraussichtlich in den Monaten Jan./Febr.-2021 an den Haken.  

In der Gewichtskategorie der Jungschweine unter 50 Kg wurde eine Minderung von -1,1 % im Verhältnis zum Mai-2020 t, im Vergleich zum Nov.2019 ein Rückgang von -3,57 % festgestellt. Diese Tiere dürften in den Monaten Febr.-Mrz. 2021 die Schlachtreife erreichen.  

Bei der Aufstallung von Jungtieren zur Mast ist gemessen an der zusammengefaßten Bestandskategorie der Jungschweine bis unter 80 kg mit -1,37 % eine spürbare Zurückhaltung zu beobachten. Besonders ausgeprägt hat das in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Bayern stattgefunden.  

Die Zahl der Ferkel geht um -2,2 % im Vergleich zum Mai 2020 zurück. Im Vergleich zum Nov.2019 ist jedoch eine knapp 1 %-ige Steigerung zu beobachten.  

Insgesamt ist für die kommenden Monate des neuen Jahres mit einer moderaten Abnahme der Mastschweine-Aufkommens zu rechnen.  

Bei den Zuchtschweinen ab 50 kg LG wurde insgesamt ein Abbau von -4,5 % im Vergleich zum Mai-2020 bzw. -5,4 % im Vergleich zum Vergleichsmonat Nov.2019 ermittelt. Das sind knapp 100.000 Sauen weniger. Überschlägig läßt sich daraus kurzfristig ein Rückgang des Ferkelaufkommens von etwa 2 Mio. Jungtieren herleiten.  

Der Rückgang in der Ferkelerzeugung wird im weiteren Verlauf des Jahres 2021 noch gravierender einzuschätzen sein, wenn man den Rückgang des Jungsauenbestandes von knapp -10 % in Betracht zieht.  

Eine Steigerung der Ferkelleistung je Sau kann diese Bestandskürzungen bei weitem nicht ausgleichen.  

Der Abbau der Sauenbestände wurde in fast allen Bundesländern festgestellt. Überdurchschnittliche Abnahmeraten hat man in Thüringen (-6,9 %), Schleswig-Holstein (-6,8 %), NRW (-5,9%), Hessen (-5,6 %) und in Bayern (-4,5 %) ermittelt. Der Rückgang der Sauenhaltung ist überwiegend mit einer Aufgabe des Betriebszweiges verbunden, wie man an der verringerten Zahl der Betriebe feststellen kann.  

Angesichts der derzeitigen Markt- und Preisentwicklung kann die Nov-2020-Zählung nur als eine Zwischenstation betrachtet werden. Es ist zu erwarten, dass die Mai-2021-Zählung eine ähnliche Tendenz aufweisen wird.

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