27.
10.21
15:44

Schweinemarkt China: Kehrtwende

Kehrtwende bei Chinas Schweinefleischerzeugung  

In China wird rd. die Hälfte des weltweiten Schweinefleisches erzeugt und konsumiert. Im Vergleich dazu beträgt die EU-Produktion rd. 25 % und die USA erreichen rd.12 % der globalen Schweine-haltung.  

Die landesweite Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in China führte im Jahre 2020 zu einem Einbruch der jährlichen Schweinefleischerzeugung von ursprünglichen knapp 56 Mio. t auf geschätzte 36 Mio. t.

Das chinesische Versorgungsdefizit wurde durch steigende Fleischimporte jeglicher Art aufgefüllt, aber nur zur Hälfte gedeckt. Die Einfuhren an Schweinefleisch verdoppelten sich von 2,4 auf 5,5 Mio. t, Rindfleischimporte verdreifachten sich auf 3 Mio. t und Hähnchenfleischeinfuhren stiegen von 0,5 auf knapp 1 Mio. t.  

Dennoch fehlten 2020 bis zum ursprünglichen Verbrauchsniveau von 56 Mio. t Schweinefleisch weitere 10 Mio. t. Das Mißverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage trieb die chinesischen Erzeugerpreise von umgerechneten üblichen 2 bis 3 €/kg in der Spitze auf über 6 €/kg Schweinefleisch und Ferkelpreisen bis zu 250 € je 25 kg Tier.  

Im 1. Halbjahr 2021 wurde die chinesische Schweinefleischerzeugung um knapp 40 % zum Vorjahr auf 47 Mio. t gesteigert. In Verbindung mit den wenig reduzierten Importen reichte das Angebot für die eingeschränkte Nachfrage aus. Die Preise fielen von über 5 €/kg auf 2,20 €/kg. Bei hohen Einstallpreisen und Futterkosten schrieben die Schweinehalter rote Zahlen; es wurden Verluste bis zu 175 €/Schwein erreicht. Die Folge war ein rasanter Abbau der Bestände, der den Preisdruck noch verschärfte. Das chinesische Agrarministerium gab eine Zielgröße von 41 Mio. Sauen statt der bisherigen 46 Mio. vor.

Ende Okt.2021 kehrte sich die Preisentwicklung um. Innerhalb einer Woche drehte die Preiskurve nach oben. Der Angebotsdruck von in- und ausländischen Lieferungen hat spürbar nachgelassen. An der maßgeblichen Dalian-Börse wurden für den Monat Jan 2022 bereits wieder Kurse über 3 €/kg gehandelt. Das einwöchige chinesische Neujahrsfest Anf. Febr. sorgt traditionell für eine hohe Nachfrage nach Schweinefleisch.

Für das Jahr 2022 schätzen Fachleute infolge der Abstockung der Sauenbestände mit einem weiteren Rückgang der chinesischen Schweinefleischerzeugung. Der aktuell rückläufige Import soll im Verlauf des kommenden Jahres wieder leicht steigen.

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