(AMI – 30.07.2015) Ein unterdurchschnittliches Aufkommen an Schweinen steht einer verhaltenen Nachfrage seitens der Schlachtereien europaweit gegenüber. In preislicher Hinsicht stagnieren die Schweinepreise, es ist keine Luft für höhere Schweinepreise vorhanden. Umgekehrt signalisiert die ausgeglichene Marktlage auf niedrigem Niveau auch keinen Preisdruck.
In Belgien sind in der Hauptferienzeit viele Urlauber außer Landes, so in Frankreich oder in Spanien. Der Schweinemarkt ist auf niedrigem Niveau ausgeglichen. Impulse vom Export werden ab September im Handel mit China erwartet, da in den vergangenen Wochen etliche Betriebe von chinesischen Veterinären Handelslizenzen erhielten und weil von Marktanalysten eine deutlich verminderte Produktion in China erwartet wird.
Über ein nicht zu großes Angebot an Schweinen und stabile Schlachtungen bei sinkenden Schlachtgewichten wird aus Frankreich berichtet. Der von der Politik, vom Lebensmitteleinzelhandel und von der Schlachtbranche initiierte Preisanstieg zur Milderung der existenzbedrohenden Lage der Schweinehalter ist ausgereizt. Exportabhängige Schlachtbetriebe haben ihre Aktivitäten regional gedrosselt, so dass einige Partien an Schlachtschweinen notgedrungener Weise zur Schlachtung nach Belgien vermarktet wurden. Die inländische Nachfrage nach Schweinefleisch ist im Zuge der Tourismus-Hochsaison zufriedenstellend, beklagt werden hingegen der schwache Export und die umfangreichen Lagerbestände an gefrorener Ware.
Stabile Preise bis voraussichtlich Mitte August werden in Spanien prognostiziert. Auch hier ist das Aufkommen an Schweinen nicht zu groß. Der Export verläuft mengenmäßig zufriedenstellend, allerdings wird über einen hohen Wettbewerbsdruck zwischen Anbietern aus der EU und den USA geklagt. In den Tourismus-Hochburgen Spaniens drücken günstige Offerten an Gefrierfleisch und von gekühlter Ware aus Deutschland und aus Dänemark die Erlöse für frische spanische Ware.
In Italien verharren die Preise voraussichtlich weiterhin auf dem relativ niedrigen Niveau. Das Angebot an Schweinen ist klein, die Nachfrage nach Schweinefleisch ist schwach. Kleiner Lichtblick ist, dass die Schinkenpreise in Italien sich in den vergangenen Wochen sukzessiv leicht nach oben schrauben konnten.