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05.14
15:01

Schweinezählung in China: Weniger Schweine - demnächst mehr Importe?

Chinas Schweinebestände sind scharf zurückgegangen – Chancen für EU-Exporte?

Die jüngste Schweinezählung in China im April 2014 ergab eine Reduzierung des 428 Mio. Schweinebestandes um - 3,7 % gegenüber dem Vorjahr. Allein in einem Monat sind die Tierzahlen um 1,3 % gesunken.

Bei den Sauen mit 47 Mio. Tieren beträgt der Rückgang zum Vorjahr 6,8 %. Über 1 Mio Sauen wurden weniger gezählt.

Der Bestandsabbau hat vornehmlich in den kleinen Beständen der Hinterhofhaltungen stattgefunden.

Die Ursachen für den saisonalen Rückgang im Frühjahr hängen eng zusammen mit dem Neujahrsfesttagen, die in China Ende Januar stattfinden. Schweine werden eigens für diesen Anlass gemästet und geschlachtet. Darüberhinaus tragen Krankheiten und die kalte Jahreszeit zu beachtlichen Verlusten bei.  

In diesem Jahr haben die enormen wirtschaftlichen Verluste einen wesentlichen Einfluß gehabt, die Schweinebestände zu mindern oder ganz aufzugeben. Ein chinesischer Schweinehalter hat  umgerechnet 45 bis 60 € je Mastschwein verloren. Die Gründe lagen einmal in den um 30 % gefallenen Schweinepreisen auf ungewöhnliche 1,65 bis 1,70 €/kg. Die Weizen und Maispreise betrugen im südlichen China zwischen 25 bis 28 €/dt. Angesichts der schlechten Futterverwertung sind die Futterkosten um eine vielfaches höher.

Der Staat hat 65.000 t Schweinefleisch in drei Monaten aufgekauft und auf Lager genommen. Diese Menge ist angesichts eines Schlachtaufkommens 4,3 Mio. t je Monat viel zu gering, um Wirkung zu erzeugen.

Die Bestandsabstockungen haben dagegen zu einer deutlichen Verknappung des Fleischaufkommens beigetragen. Mitte Mai 2014 werden wieder Schweinepreise um die 2,15 € je kg notiert, zwar immer noch unter Durchschnitt, aber zumindest reicht es zur Deckung der variablen Kosten.

Der starke Abbau der Sauenzahlen wird sich zum Jahresende 2014 in fehlenden Mastschweinezahlen bemerkbar machen. Gleichzeitig steigt der saisonale Verbrauch. Das wird die Verbraucherpreise in die Höhe treiben, eine Entwicklung, die der Staat ungern sieht. Daher werden alle Anstrengungen unternommen, den Rückgang aufzuhalten und zumindest die Sauenhaltung wieder aufzubauen.

Die Schlachtmengen werden allerdings nicht so schnell wieder ausgeglichen werden können. Es ist daher davon auszugehen, daß der Fehlbedarf über steigende Importe kompensiert werden wird. Das könnte sich bereits ab Herbst 2014 über höhere Bestellungen im Ausland bemerkbar machen. Angesichts der PEDv-bedingten Versorgungs-schwierigkeiten in den USA könnten auch europäische Lieferungen eine etwas größere Einfuhrchance haben.

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