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12.22
14:30

Stand und Aussichten der Schweinehaltung in wichtigen EU-Ländern

Stand und Aussichten der Schweinehaltung in wichtigen EU-Mitgliedstaaten

Die Schweineerzeugung in bedeutenden EU-Mitgliedstaaten läßt bis auf die Ausnahme Spaniens für die Jahre 2022 und 2023 einen deutlichen Rückgang erkennen. In Deutschland setzt sich der bereits jahrelang erkennbare Bestandsabbau verstärkt fort. In Dänemark und den Niederlanden ist nach einer Zwischenhochphase 2021 aufgrund des Chinageschäftes eine aktuelle und zukünftige Abwärtsentwicklung zu beobachten. In Spanien dagegen wird lediglich der seit Jahren anhaltende Produktionsanstieg ein wenig abgebremst.

Die aktuell treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung sind die gestiegenen Futter- und Energie-kosten, die nur in unzureichenden Ausmaße in höhere Schweinepreise umgesetzt werden können. Hohe Inflationsraten und reduzierte Einkommenskaufkraft der Verbraucher verringern die Nachfrage.

Die bisher entstandenen Verluste und die wenig aussichtsreichen Wirtschaftlichkeitserwartungen für die nähere Zukunft führen zu einem tendenziellen Abbau der Tierbestände. 

Die Produktionskosten je kg Schlachtgewicht sind in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten unterschied-lich. Futterkosten haben den größten Anteil an den Gesamtkosten, aber die übrigen Aufwendungen können einen Kosten-verstärkenden oder -abschwächenden Effekt ausüben.

Spanien hat aufgrund seiner dauerhaften Futtermittelunterversorgung grundsätzlich höhere Futterkosten trotz vergleichsweise günstiger Futterverwertung, erreicht aber durch niedrige Bau-, Lohn- und Umweltkosten einen Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen Mitkonkurrenten.

In Dänemark sind die Erzeugungskosten je kg Schlachtgewicht vergleichsweise niedrig. Hohe Produktivitätsleistungen in der Aufzucht und Mast sind der ausschlaggebende Grund. Dennoch wird die dänische Schweinefleischerzeugung durch die erreichte hohe Schweinedichte von der Fläche her begrenzt. Ein jahrelanges Ausweichen auf weniger umweltbelastende Ferkelerzeugung zu Exportzwecken ist weitgehend ausgereizt.

Ähnlich eingrenzende Flächenverhältnisse gelten auch für die Niederlande, die ebenfalls zur verstärkten Ferkelerzeugung für Exportzwecke geführt hat. Allerdings fallen die Bau- und Umwelt-kosten in Holland vergleichsweise höher aus.

Deutschland hatte noch 2021 günstige Futterkosten. Aber die die übrigen Kostenpositionen für Stall, Arbeit und Umwelt haben diesen Vorteil wieder vollständig aufgehoben.

Für das Jahr 2022 wird mit erheblich höheren Futter- und Energiekosten zu rechnen sein. Dabei steigt das Aufwandsniveau je kg Schlachtgewicht. Entsprechende Erlössteigerungen sind jedoch nicht in Sicht. Die Rangfolge der Produktionsgebiete wird sich je nach den unterschiedlichen Ausgangs-bedingungen und Anpassungsreaktionen verändern.

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