22.
10.14
15:04

US-Schweinemast - Unternehmergewinne von 30 € je Schwein

Amerikanische Schweinemast – von einer anderen Art

Agrarwirtschaft in den USA unterscheidet sich häufig ganz erheblich von der Europäischen Art der Landwirtschaft.  Unterschiede in den Größenordnungen und Preisverhältnissen sind  eigentlich hinreichend bekannt. Aber manchmal reiben sich selbst Amerikaner die Augen, was in ihrem Lande so alles möglich ist.

Die US-Schweinemäster haben ein ganzes Jahr hoher Gewinne hinter sich. Nach Abzug sämtlicher Kosten sind je Schwein umgerechnet 25 bis 30 € Unternehmergewinn im Wirtschaftsjahr 2013/14 übrig geblieben.

Das Ergebnis hat mehrere Ursachen. Zunächst sind die Erlöse je Schwein von 150 auf knapp 200 € je Schwein gestiegen. US-Preise in dieser Höhe hat es in den letzten Jahrzehnten nicht gegeben. Die Preissteigerung ist auf die knappe Versorgungslage im Rotfleischsektor zurückzuführen.

Angefangen hat es mit der Reduzierung der Rindfleischherden aufgrund der Trockenperioden in den Weideaufzucht- und Rindermastgebieten. Die Rinderendmast in den Feedlots wurde bei teurem Fressereinkauf und hohen Maispreisen immer weniger rentabel. Die US-Rindfleischerzeugung wurde jährlich um -1,6 % verkleinert. Steigende Importe zum Ausgleich waren teuer.

Die zweite Komponente der Verteuerung kam über die PEDv-Seuche bei Saugferkeln, die sich spätestens ab Mitte des Jahres 2013  über den ganzen amerikanischen Kontinent verbreitete. Mit 15 % zusätzlichen Ferkelverlusten folgte eine erhebliche Dezimierung des Schweinebestandes. Ein Teilausgleich gelang durch eine schlagartige Erhöhung der Mastendgewichte um 5 kg.

Die knappe Ferkelverfügbarkeit und steigende Schweinepreise führten spätestens mit Anfang 2014 zu steigenden Ferkelkursen. Das Standardferkel mit 22 kg wurde in der Vergangenheit zwischen 25 und 55 € gehandelt. Die Preise erreichten in der Sommerperiode Spitzenwerte von 100 € je 22 kg Tier.  

Dennoch blieben hohe Gewinne übrig, weil seit Sommer 2014 die Futterkosten deutlich nachgegeben haben.

Für den Herbst 2014 ist mit einer höheren Ferkelverfügbarkeit aufgrund der Drittelung der PEDv-Fälle auszugehen. Die zukünftigen Terminkurse für Schweine zeigen wieder ein gut durchschnittliches Preisniveau von rd. 1,50 €/kg an. (jedenfalls für US-Verhältnisse). Gleichzeitig geben die Futtermittelpreise noch ein weiteres Stück nach. Die Gewinne werden deutlich nachgeben, aber im Durchschnitt der Monate vorerst positiv bleiben.

Bedenklich wird allerdings noch die kalte Jahreszeit in den ersten Monaten des Jahres 2015.  Im Vorjahr breitete sich die PEDv-Seuche schlagartig aus. Allerdings glaubt man die Szene besser im Griff zu haben, weil die Hygiene-Sorgfalt und der Einsatz eines Hilfsmedikamentes das Schlimmste verhindern soll.

Für das Jahr 2015 wird mit einem Anstieg der US-Schweinefleischerzeugung um 5 % gerechnet. Die Terminkurse sehen keine Steigerung über 1,55 € je kg vor. Nachgebende Ferkelkurse und Futterkosten sind dann die entscheidenden Gewinnbringer.

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