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10.21
09:58

USDA-Bericht zum Schweinefleischmarkt 2021-22

USDA-Bericht: Entspannung auf dem Schweinefleischmarkt  2022   

Die globale Schweinefleischerzeugung hat 2021 mit +11 % beachtlich zugelegt. Die maßgeblichen Steigerungen haben in China stattgefunden. Mit der wachsenden chinesischen Eigenversorgung sind die Importe zurückgegangen. Die auf weniger als die Hälfte gefallenen Schweinepreise in China haben in allen Exportländern der Welt ihre Preisspuren hinterlassen.

Chinas Schweinefleischerzeugung wird nach dem ASP-bedingten Rückfall von ursprünglichen 54,5 Mio. t auf 36 Mio. (2020) im laufenden Jahr auf rd. 46 Mio. t geschätzt. Die Zunahme der Eigenerzeugung in Verbindung mit Fleischimporten aller Art in Höhe von 10 Mio. t führen zu einem ausreichenden nachfragedeckenden Angebot. Das zwischen-zeitliche Hochpreisniveau von 5 bis 6,50 €/kg ist mittlerweile auf 2,20 €/kg zurückgefallen. Angesichts hoher Futtermittel- und Baukosten werden beim derzeitigen Preisniveau jedoch Verluste gemacht. Der Staat will mit der Steuerung der Sauenbestände um die 41 Mio. Tiere (aktuell 45 Mio.) zur Marktstabilisierung auf kostendeckenden Niveau beitragen. Das USDA schätzt, dass im Jahr 2022 die Produktion auf 43,7 Mio. t zurückgehen wird und die Importe wieder auf 4,75 Mio. t steigen werden. An der Dalian Börse werden für 2022 wieder Kurse um die 3 €/kg gehandelt.  

Für das zweitgrößte Produktionsgebiet EU-27 schätzt das USDA im laufenden Jahr eine erhöhte Schweinefleischerzeugung auf 23,7 Mio. t und einen leicht steigenden Binnenmarktverbrauch von 18,8 Mio. t. Dementsprechend wird mit Exporten von knapp 5 Mio. t gerechnet. In früheren Jahren gingen rd. zwei Drittel der Ausfuhren nach China/HK mit Lieferungen aus Spanien an der Spitze. Nach den ASP-bedingten Importsperren für Deutschland bekommen auch andere EU-Ausfuhrländer den nachgelassenen chinesischen Importbedarf und die niedrigen Preise zu spüren. Für 2022 rechnet das USDA mit einem leichten Rückgang von EU-Erzeugung und Verbrauch sowie geringfügigen Exportzunahmen.  

Im weltweit drittgrößten Produktionsgebiet USA wird die Schweinefleischerzeugung mit 12,5 Mio. t im Jahre 2021 nach Jahren hoher Steigerungsraten erstmalig wieder fallen. Niedrigen US-Schweinepreisen mit zeitweisen Notierungen unter 1 €/kg im Jahre 2020 folgten im 1. Halbjahr 2021 Kurse bis an die 2 €/kg Marke. Mit dem Nachlassen des China-Geschäfts sind die aktuellen Notierungen wieder unter die Marke von 1,50 €/kg gefallen. Das USDA erwartet für 2022 einen weiteren Rückgang von Erzeugung und Verbrauch, aber einen wieder leicht steigenden Export auf 3,3 Mio. t.  

Brasiliens steigende Schweinefleischerzeugung wird vom USDA 2021 auf 4,3 Mio. t geschätzt. Die Exporte mit maßgeblicher Unterstützung der Lieferungen nach China werden auf steigende 1,3 Mio. t veranschlagt. Zum Vergleich: im Jahre 2016 waren es gerade mal 0,6 Mio. t. Nach einem kurzen Höhenflug auf 1,70 €/kg und anschließenden Absturz auf 1,20 €/kg zu Jahresbeginn notieren die brasilianischen Schweinepreise aktuell um 1,50 €/kg. Im Jahre 2022 sollen die Wachstumsraten auf leicht reduzierten Niveau anhalten.

Kanadas Schweinefleischerzeugung bewegt sich um die Größenordnung von 2,1 Mio. t nur wenig. Der Export stabilisiert sich ebenfalls bei 1,55 Mio. t. China wird zur wachsenden Absatzregion kanadischen Schweinefleisches. Längere Streiks in den Schlachthöfen haben vorübergehend zu verstärkten Lebendausfuhren in die USA geführt. Für 2022 werden keine nennenswerten Änderungen bei der Produktion und im Export erwartet.  

Russland‘s Schweinefleischerzeugung in Höhe von 3,7 Mio. t ist über den Inlandsverbrauch von 3,53 Mio. t hinausgewachsen. Die Ausfuhrmengen von 0,18 Mio. t mit Schwerpunkt der Lieferungen nach Vietnam sind vergleichsweise gering. Die seit 15 Jahren vorhandene ASP-Problematik hat wiederholt große Schweinebestände betroffen. Die gestiegenen Futterkosten bremsen den weiteren Ausbau der Schweinebestände. Für 2022 geht das USDA nur noch von sehr begrenzten Erzeugungszunahmen aus.

 Fazit:

Die verbesserte Versorgungslage in China mit fallenden Einfuhrbedarf und Preisen hat die Exportländer 2021 in Absatzschwierigkeiten gebracht. Für das Jahr 2022 schätzt das USDA eine wieder rückläufige chinesische Erzeugung, die sich aufgrund ihres großen Anteils auf den gesamten Weltmarkt auswirken wird. Der Welthandel mit Schweinefleisch soll mit + 2 % wieder zulegen.

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