Schweinepreise für 17./18. KW-2018
Die ISN-Internetauktion am 24.Apr.-18 lieferte einen Durchschnittspreis von 1,47 €/kg in einer Spanne von 1,46 bis 1,47 €/kg und einem Überstand von 42 %.
Allgemeine Markt- und Preisentwicklung:
Schweinepreise haben sich gut behauptet. Der Absatz von Grillware, die unterdurchschnittlichen Schlachtzahlen und Voranmeldungen sorgen für stabile Kurse auf ermäßigten Niveau. Im Einfuhrland Italien erreichen die Preisrückgänge seit Anfang April einen Rückgang von rd. 20 ct/kg. In Dänemark, Spanien und Frankreich bleiben die Kurse unverändert. Deutschland mit einem Schweinefleischüberschuss von 20 % bekommt den Preisverfall Italiens besonders stark zu spüren. Im internationalen Schweinemarkt zeichnen sich erste Stabilisierungstendenzen in den USA ab.
Dänemark: Dänische Schweinepreise wurden für die 17. KW.-18 unverändert beibehalten. Für die kommende 18. KW werden die Basispreise weiterhin unverändert fortgeschrieben.
In Frankreich/Bretagne wurde die Notierung am 23. 04 unverändert beibehalten. Die Schlachtzahlen liegen mit 381.293 (Vorwoche 385.760 Vorvorwoche 311.288) Stück wieder über Durchschnitt.
Die niederländischen Schlachtunternehmen haben in der 17. KW-18 zwischen unverändert bis -2 ct/kg ausbezahlt.
Belgien: Schweinepreise wurden in der 17. KW-18 von unverändert bis -1 ct/kg gezahlt.
Deutschland: Für die 17./18. KW-18 wurde der Vereinigungspreis unverändert auf 1,42 € je kg bzw. Indexpunkt gesenkt. Die Spannereicht von 1,42 bis 1,42 €/kg. Die Voranmeldungen fallen mit 219.700 (Vorwoche 226.900 Vorvorwoche 222.700) Stück wieder niedriger aus. Schlachtzahlen der zurückliegenden Woche sind mit 975.037 (Vorwoche 987.948 Vorvorwoche 894.869) Stück unter Jahresdurchschnitt.
Der in Österreich geltende Mastschweine-Basispreis soll für die 17./18. KW-18 unverändert bleiben.
Die Schweinepreise in Spanien sind am Do, 19.04. unverändert geblieben.
In (Ober-)Italien sind die Schweinepreise am 23.04 in Modena um -3,1 ct/kg, am Di in Reggio - 0 ct/kg und Cremona -5 ct/kg zurückgesetzt worden.Die Schlachtzahlen liegen mit 45.721 (Vorwoche 42.416 Vorvorwoche 37.628) Stück im oberen Durchschnittsbereich.
In Polen sind am 18.04.2018 die Schweinepreise bei 57 % MFL auf umgerechnet 1,413 €/kg gestiegen.
Ausblick: Grillwetterbedingter Absatz und niedrige Schlachtzahlen haben zu einer Stabilisierung der Schweinepreise beigetragen. Preisdruck kommt aus dem Exportgeschäft sowohl in Binnenmarkt als auch im Drittlandhandel. Schweinepreise in China, Brasilien und Kanada bleiben auf niedrigem Niveau, während in den USA bereits wieder ein Preisanstieg über die Marke von 1 €/kg festgestellt werden kann. Unsicherheit bleiben infolge der strittigen US-Handelspolitik.
Die US-Preise sind am 25.04.18. in IOWA auf umgerechnet 1,056 €/kg gestiegen. Die höheren Kühlhausvorräte von +12 % gegenüber dem Vorjahr haben sich kaum spürbar negativ ausgewirkt. Auch die chinesischen Einfuhrzölle sind mittlerweile verdaut, aber noch drohen mögliche Importzölle Mexikos. Die anlaufende Barbecue-Saison sorgt für Preisauftrieb. Die Börsennotierungen in Chicago sind für den Frontmonat Mai 2018 auf 1,24 ct/kg gestiegen. Für die Grillmonate Juni/Juli/August sollen noch weitere Steigerungen in gemäßigten Ausmaß folgen.
Chinas Schweinenotierungen sind am 18.04.2018 auf umgerechnet 1,86 €/kg nochmals zurückgefallen.Steigendes Lebendangebot aus neuen Mastanlagen trifft auf eine saisonbedingt niedrige Nachfrage. Die hohen EU-Exportzahlen nach China fallen in diesem Jahr niedriger aus. Das zurzeit unwirtschaftlich niedrige chinesische Preisniveau wird zu weiteren Betriebsaufgaben der traditionell kleinen Einheiten führen und die Investitionen bremsen. Aber das braucht noch Zeit.
Die russischen Schweinepreise sind am 18.04.2018 auf 1,84 €/kg zurückgefallen. Allein in den Monaten Jan/Febr. 2018 ist das Schweinefleischaufkommen um über 10 % zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Bei der Umrechnung trägt der Kaufkraftverlust der russischen Währung Rubel ebenfalls zur Preissenkung bei.
Brasilianische Schweinepreise sind am 25.04.2018 im Durchschnitt der Südwestregion bei umgerechnet 0,92 €/kg stehen geblieben. Die stark rückläufigen Russlandexporte und die internationale Konkurrenz aus USA und Kanada setzen den brasilianischen Schweinemarkt stark unter Druck. Der brasilianische Real hat noch etwas an Kaufkraft eingebüßt.
ZMP Live Expertenmeinung
Trotz Grillwetter und niedrigen Schlachtzahlen bleiben die Schweinepreise auf ermäßigtem Niveau, weil die Exporte mengen- und preismäßig unter Druck stehen.