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06.17
13:06

Kanada überholt die USA beim Schweinefleisch-Export nach China

Kanada hat die USA beim Export von Schweinefleisch nach China überholt. Beide nordamerikanischen Länder kämpfen um lukrative Marktanteile beim größten Käufer am globalen Markt. Die EU dominiert auf der Anbieterseite.
Nachdem Kanada im letzten Jahr deutlich beim Export nach China zulegte, übersteigen die Exporte des nördlichen Nachbarn der USA auch im ersten Quartal 2017. In den letzten zwei Jahrzehnten kam das nur selten vor.
Der steigende Wohlstand in China treibt den scheinbar ungezügelten Appetit auf Schweinefleisch an und auch Teilstücke wie Pfoten und Innereien, die in westlichen Ländern kaum beachtet werden, lassen sich nach China gut verkaufen. Zugleich zwingen höhere Umweltstandards viele chinesische Mäster zur Aufgabe ihrer Betriebe, was den Import von billigen Importen antreibt.
Für Kanadas Mäster ist das eine Goldgrube, denn sie haben sich schon frühzeitig von der Mast mit Wachstumshormonen (Rectopamine) verabschiedet, die in China, dem Land das die Hälfte des weltweiten Schweinfleischaufkommens konsumiert, verboten ist.
Im Gegensatz dazu sind die Ausfuhren aus den USA begrenzt, denn nur die Hälfte der Herden dort, werden ohne die Chemikalie gemästet, so die Zahlen von Fleischverarbeitern und Händlern. Alle großen Mäster, wie Smithfield, Seaboard Foods und Triumph Foods, wollen jetzt den Einsatz von Wachstumshormonen unterbinden. China bestimmt, was die Welt produzieren sollen. Im Jahr 2013 hatte die USA noch 333.000 Tonnen Schweinefleisch nach China geliefert und Kanada 161.000 Tonnen. In dem Jahr beendeten die Kanadier den Einsatz des Wachstumshormons.
Im ersten Quartal 2017 lieferte Kanada 93.000 Tonnen Schweinfleisch nach China und kommt aufs Jahr hochgerechnet auf 372.000 Tonnen. Die USA lieferten im Q1/17 aber nur 87.500 Tonnen.
Die Europäische Union hatte den Einsatz von Rectopamine schon seit 2002 gebannt und man lieferte im ersten Quartal 2017 bereits 393.365 Tonnen Schweinefleisch ins Land der Mitte. Damals erkannte die US-Food and Drug Administration keine Gefahren für die Umwelt und die menschliche Ernährung mit solch behandeltem Fleisch. Jetzt hagelt es dafür Kritik und ein Gerichtsverfahren gegen die Behörde.
Trotzdem verteidigen US-Schweinemäster den Einsatz der Chemikalie, da die Mast effizienter und damit wirtschaftlicher sei, weil weniger Futtermittel benötigt werden. Der Fleischverzehr mit dem Wachstumshormon ist auch in Kanada legal.

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