Die deutsche Rapsernte 2019 enttäuscht sowohl in Bezug auf Menge als auch auf Qualität. Im Norden ist die Lage etwas besser als im Süden. Alle Bundesländer schätzen die Ernte kleiner als im Vorjahr. Das liegt zuallererst aber an einem deutlichen Flächenrückgang.
Die Ölmühlen bieten den Landwirten für Rapssaat rund 360 €/Tonne. Das ist ein Niveau, das sich viele Landwirte in der letzten Saison gewünscht haben, in diesem Jahr ist ihnen der Preis aber wegen der kleinen Ernte zu niedrig.
Der Markt für Futterschrote hat sich in den letzten Tagen belebt. Auslöser waren attraktivere Preise für Sojaschrot, die ca. 6 €/Tonnen niedriger als in der Vorwoche lagen. Die Nachfrage aus der Landwirtschaft nach Futtermitteln ist derzeit hoch. Um mit den Sojaschrotpreisen mithalten zu können gaben auch die Rapsschrotpreise nach. Die Nachfrage danach hat sich aber noch nicht belebt.
Preise für Pflanzenöle handeln aktuell stabil, nachdem sie sich zwei Wochen lang befestigt hatten. Die Aussicht auf eine kleinere Rapsernte verhindert Preisrückgänge. Es gibt zudem eine rege Nachfrage nach Rapsöl aus dem Nahrungsmittelbereich; außerdem werden im Q4/2019 die Biodieselproduzenten wieder mehr Rapsöl kaufen müssen, um kälteresistentes Rapsmethylester herzustellen. Der Markt für Pflanzenöle wird weiterhin maßgeblich durch den Handelsstreit zwischen den USA und China beeinflusst.