(AMI) – Die internationale Nachfrage nach Milchprodukten hat sich 2016 stabilisiert. Im abgelaufenen Kalenderjahr wurden in der Summe wieder etwas mehr Milchprodukte am Weltmarkt nachgefragt. Zuvor hatte der Handel im Jahr 2015 durch die schwächeren Importe Chinas und Russlands sowie zahlreicher erdölexportierender Länder stagniert. Im vergangenen Jahr haben die Handelsaktivitäten wieder leicht zugenommen, allerdings ausgehend von den sehr niedrigen Niveaus, die 2015 zu verzeichnen waren. Dazu trugen auch die wieder leicht erholten Preise für Erdöl bei.
Auf Basis der Ausfuhren der zehn mengenmäßig bedeutendsten Exporteure von Milchprodukten haben diese 2016 wieder mehr Ware am Weltmarkt abgesetzt als im Jahr zuvor. Anstiege ergeben sich für das abgelaufene Kalenderjahr bei Butter und Käse. Der Handel mit Vollmilch- und Magermilchpulver ist dagegen im vergangenen Jahr in der Summe zurückgegangen.
Die EU konnte sich 2016 als führender Exporteur von Molkereiprodukten behaupten. Im Zuge der teils deutlich gestiegen Exporte konnte die EU bei Butter und Käse zudem einen höheren Marktanteil erzielen. Neuseeland dominierte jedoch nach wie vor mit deutlichem Abstand die Märkte für Butter und Vollmilchpulver. Die USA lagen darüber hinaus bei Laktose wie bei Magermilch- und Molkenpulver auf einer der führenden Positionen.
Insgesamt zeigte sich 2016 hinsichtlich der Absatzmöglichkeiten von Milchprodukten jedoch, dass die Kaufkraft vieler Importländer nach wie vor unter den im Vergleich zu den Vorjahren sehr niedrigen Ölpreisen litt. In den erdölexportierenden Ländern werden die Einnahmen in weiten Teilen über Rohstoffverkäufe generiert, was sich bei dem im vergangenen Jahr vorherrschenden Preisniveau in eingeschränkten Importmöglichkeiten niedergeschlagen hat.
ZMP Live Expertenmeinung
Das leichte Nachfragewachstum hat 2016 in Verbindung mit der gedämpft verlaufenden Milcherzeugung, die in Folge der niedrigen Milchpreise nahezu weltweit zu verzeichnen war, die Erholung der internationalen Preise für Milchprodukte ab August 2016 ermöglicht. Ob die Nachfrage auf Wachstumskurs bleibt, hängt auch von der weiteren Entwicklung der Ölpreise ab.