USDA: April Schätzung der Weltgetreideernte 2017/18
Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner April-Ausgabe den Weltgetreidemarkt nur in einigen wenigen Punkten korrigiert.
Die weltweite Produktion wurde aufgrund der Trockenschäden beim Mais in Argentinien und Brasilien nochmal um 5 Mio. t auf 2.074.8 Mio. t gekürzt. Der Verbrauch bleibt fast unverändert bei 2.097 Mio. t. Damit wird der Endbestand zum Vorjahr um mehr als 22 Mio. t abgebaut. Die Versorgungszahl fällt von 24,7 % auf 23,6 % Endbestand zum Verbrauch und bleibt damit immer noch über dem langjährigen Durchschnitt von 22 %.
Rechnet man Chinas 42 % igen Anteil der Getreidevorräte wegen fehlender Exporte aus der Versorgungsbilanz heraus, fällt die korrigierte Versorgungszahl von 18,4 % auf 16,8 % und liegt damit nur noch knapp über Durchschnitt.
Die globale Weizenproduktion und der Verbrauch wurden geringfügig nach oben korrigiert. Der weltweite Endbestand erreicht seine bisherige Höchstmarke von 271 Mio. t. Davon liegen jedoch rd. 47 % in China, das regelmäßig keinen Weizen für den Export zur Verfügung stellt.
Die Maiserzeugung auf Weltebene wurde wegen der Trockenheitsprobleme in Südamerika auf 1.036 Mio. t heruntergesetzt. Der Verbrauch wurde ebenfalls gekürzt und beträgt jetzt 1.069 Mio. t. Damit fällt auch der Endbestand auf knapp 198 Mio. t und ist der niedrigste seit 4 Jahren. In China sind die Maisvorräte systematisch abgebaut worden. Im südlichen Küstenbereich werden schon wieder Vorbereitungen für Maisimporte getroffen. Die chinesischen Zahlen sind hinsichtlich ihrer absoluten Größe allerdings strittig, die Veränderungen zeigen jedoch hilfreiche Tendenzen an.
Für die EU hat das USDA seine Produktionsschätzung von 303 Mio. t bestätigt. Die Erntemenge fällt zu gleichen Teilen auf Weizen und dem übrigen Getreide. Der Getreideverbrauch wird auf 292 Mio. t veranschlagt. Der EU-Export fällt aufgrund der starken Konkurrenz durch Russland auf 32,5 Mio. t zurück. Die Endbestände liegen im unteren Mittelfeld. Die USDA-Ergebnisse decken sich weitegehend mit den Zahlen der EU-KOM
An den Börsen haben die jüngsten USDA-Zahlen keine Veränderungen bewirkt. Die Größenordnungen waren erwartet worden. Zurzeit spielen die jüngsten Wetterentwicklungen mit Frost in den USA und weiteren Trockenschäden in Südamerika neben dem Handelsstreit zwischen USA und China die entscheidenden Rollen.