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05.18
17:00

Chinas Schweinefleischimporte sinken

China reduziert Schweinefleischimporte – EU-Lieferungen stark betroffen – Preise gesunken

 China versucht die seit 3 Jahren zurückgefallene Inlandserzeugung wieder auf den alten Stand zurückzubringen. Vom Ausgangsjahr 2014 mit 56,71 Mio. t Schweinefleisch ist die Erzeugung auf 53,4 Mio. t im Jahre 2017 gefallen. Für das Jahr 2018 strebt die Volksrepublik wieder eine Größenordnung von 54,65 Mio. t an.

 Der Verbrauch ist in der gleichen Zeitspanne von 57,2 Mio. t auf 54,8 Mio. t gesunken. 2018 erwartet man einen Verbrauch von 55,9 Mio. t. Es errechnet sich also immer noch ein Einfuhrbedarf von rd. 1,5 Mio. t. Im Spitzenjahr 2016 wurden 2,2 Mio. t importiert.

 Die aktuell steigende Eigenerzeugung trifft jedoch auf ein nicht mehr so starkes Nachfragepotenzial wie noch vor 4 Jahren. Demzufolge sind die chinesischen Schweinepreise von durchschnittlich 2,50 €/kg auf augenblickliche 1,85 €/kg gefallen. Bei solch niedrigen Preisen ist die Import- und Zahlungsbereitschaft vergleichsweise gering. Die jüngsten EU-Lieferungen nach China erbrachten einen Durchschnittspreis von 1,38 €/kg im Vergleich zu früheren 1,50 €/kg.

 Das zeigt sich bereits in den Zahlen des 1. Vierteljahres 2018. Insgesamt sind die Einfuhrmengen von rd. 1,02 Mio. t auf 0,93 Mio. t bzw. 8,5 % zum Vorjahreszeitraum gefallen. Die EU mit einem Lieferanteil von rd. 47 % fällt der Importrückgang besonders stark aus. Im 1. Vierteljahr sind die EU-Ausfuhren in Richtung China um knapp 16 % gefallen.

 Trotz der zwischenzeitlich eingetretenen Strafzölle haben die Amerikaner bisher nur 9 % an Liefermengen nach China verloren. Dagegen konnte sich Brasilien mit einem Plus von 38 % mit Niedrigpreisangeboten durchsetzen. Die China-Exporte waren ein willkommener Ersatz für die Importsperre nach Russland.

 Deutschlands Marktanteil beträgt rd. 14 % und hat bisher wenig unter dem Rückgang gelitten. Dagegen hat Dänemark rd. 2 % Marktanteil verloren.

 In den Sommermonaten geht üblicherweise der Einfuhrbedarf weiter zurück. Die Handelsspannungen zwischen USA und China dürften verstärkt zu US-Lieferkürzungen beitragen. Schon jetzt werden die chinesischen Kontrollmaßnahmen übermäßig verschärft, so dass die Wirtschaftlichkeit der US-Exporte in Frage gestellt ist.

 Die EU-Lieferkürzungen könnten weniger stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Allerdings dürfte daraus kein Preisvorteil entstehen, denn die preisgünstige Konkurrenz aus Brasilien mit Preisen unter 1 €/kg sorgt für anhaltenden Preisdruck. Die Brasilianer selbst stehen wieder unter nordamerikanischen Preisdruck in anderen Absatzmärkten.

 Die weitere Entwicklung ist kaum abschätzbar; einerseits werden in China neue Stallungen im industriellen Maßstab in Betrieb genommen, andererseits decken die Schweinepreise nicht die hohen Produktionskosten in China. Daher wird es auch beachtliche Produktionseinstellungen geben. Dieser Prozess wird noch eine Zeitlang andauern, wobei das Ergebnis selbst für chinesische Marktexperten kaum vorhersehbar ist.

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