22.
01.19
08:31

Frosttemperaturen sorgen für Auswinterungsschäden

Plötzliche Kältewelle überrascht nicht frostgehärtete Wintersaaten – Auswinterungsschäden zu erwarten 

Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat auf der Grundlage der jüngsten Klimadaten die Winterhärte beim Weizen erforscht. Die bisher milde Winterwitterung hat dazu geführt, dass in weiten Teilen West- und Zentraleuropas so gut wie keine Frostresistenz ausgebildet wird. 

Bisher fehlende Minusgrade haben die Pflanzen nicht dazu angeregt, die Stärke in den Pflanzenzellen zu Glukose umzuwandeln.  Glukose verhindert, dass das Wasser in den Pflanzenzellen gefriert und sie zum Platzen bringt.  

Die abrupt aufgetretenen Frosttemperaturen bis zu -10 Grad Celsius werden aller Voraussicht nach zu Auswinterungsschäden führen. Dies gilt insbesondere für ungeschützte Lagen. 

Das Ausmaß der Schäden wird umso höher eingestuft, als in weiten Teilen des westlichen und zentralen Europas keine schützende Schneedecke vorhanden ist. 

Im osteuropäischen Raum wird die Winterhärte der Saaten stufenweise höher eingeschätzt. Die Entwicklung beginnt mit weiten Gebieten Polens mit schwach bis teilweise ausgebildeter Frostresistenz. Die Höhe der Schneedecke ist regional sehr unterschiedlich ausgebildet; sie reicht von null bis unter 10 cm 

Weiter im Nordosten Russlands ist Winterhärte im vollem Umfange erreicht. Dazu kommt noch eine schützende Schneedecke von mehr als 20 cm, die ausreicht, die Pflanzen vor Minusgraden bis zu 40 Grad Celsius zu schützen. 

Ausnahme bildet der südliche Teil Russlands östlich des Schwarzmeergebietes, in dem fast 50 % des russischen Weizens angebaut wird. Die Schneedecke erreicht nur 1 bis 5 cm. Ob dieser Schutz ausreicht, wird sich erst in den Frühjahrsmonaten herausstellen.  

Entscheidend für das Ausmaß der Auswinterungsschäden wird auch die Dauer der Frostperiode ohne ausreichende Schneedecke sein. Nach den bisherigen Wettervorhersagen sollen die Frosttemperaturen noch bis zum Wochenende andauern. Danach soll eine vorübergehende wärmere Wetterphase mit Tiefsttemperaturen knapp über Null Grad eintreten. In 14 Tagen ist jedoch wieder mit einer erneuten Kältewelle zu rechnen. Hoffentlich fällt inzwischen ausreichend Schnee.  

Im Süden Deutschland mit besonderer Betroffenheit möglicher Auswinterungsschäden reagieren die Getreideverkäufer mit Zurückhaltung beim Absatz ihres Getreides. Termingeschäfte mit neuerntiger Ware kommen kaum in Gang.  

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