24.
02.19
12:19

Agricultural Outlook Forum: US-Schweinefleischmarkt 2019 in abflauender Boomphase

USDA-Agricultural Outlook Forum: US-Schweinefleischmarkt in auslaufender Boomphase

Das Agricultural Outlook Forum wird regelmäßig Ende Febr. in Arlington USA vom US-Agrarministerium (USDA) organisiert; 2019 zum 95. Male. Das diesjährige Motto lautet Growing locally selling globally (vor Ort produzieren, weltweit verkaufen). Damit soll der außerordentliche Exportbeitrag der US-Landwirtschaft herausgestellt werden. Diesem Anspruch folgen die einzelnen Beiträge in dem zweitägigen Forum.

In der Spannbreite der Themen von Agrarpolitik, zukünftige Welternährung, Agrarmärkte, Forst- und Biolandwirtschaft bis hin zu Innovationen über Insektenproduktion und Gentechnik sowie Umweltschutzthemen stehen die Marktanalysen und -prognosen für bedeutende Agrarprodukte wie Getreide, Ölsaaten, Fleisch und Milch im Mittelpunkt des Interesses.

Der US-Fleischmarkt in einer Größenordnung von knapp 45 Mio. t ist der zweitgrößte nach China auf Weltebene. Jeweils rd. 12 Mio. t. entfallen auf den Rind- bzw. Schweinefleischmarkt. Die US-Geflügelfleischerzeugung erreicht rd. 20 Mio. t. Rd. 20 % der Fleischerzeugung geht in den Export.

Die US-Schweinefleischproduktion hat in den letzten 5 Jahren einen 20 %igen Aufschwung erlebt. Davon ist der überwiegende Teil des Erzeugungszuwachses im eignen Lande verzehrt worden. Der Grund für die ungewöhnlich hohen Verbrauchszunahmen werden in 1. Linie im steigenden Verbrauchereinkommen gesehen. Dennoch liegt der Pro-Kopf-Verbrauch erst bei knapp 30 kg im Vergleich zu 48 kg Geflügel- und 38 kg Rindfleisch.

Die jüngsten handelspolitischen Maßnahmen der Trump-Regierung haben dem US-Schweinefleischexport stark zugesetzt. China erhebt mittlerweile 64 % Einfuhrzoll auf US-Herkünfte. Die größte Verkaufsregion für US-Schweinefleisch Mexiko fordert einen Zoll von 25 %. Trotz aller Bemühungen um Absatzgebiete in anderen Ländern der Welt erreichen die mäßig steigenden US-Ausfuhren gerade 2,4 Mio. t im Vergleich zur EU mit rd. 4 Mio. t Produktgewicht.

Für 2019 wird die Schweinefleischerzeugung nochmal um 4 % höher zum Vorjahr geschätzt. Das hohe Angebot im Vergleich zu den Absatzmöglichkeiten drückt auf das Preisniveau. Nach Expertenschätzungen werden im Jahresdurchschnitt rd. 1,11 €/kg Schlachtgewicht beim Standard von 51/52 % MFA vorausgesagt. Niedrige Schweinepreise werden mitverursacht durch das steigende Konkurrenzangebot von Rind- und Geflügelfleisch. Niedrige Schweinepreise dienen aber der Wettbewerbsfähigkeit im Exportgeschäft. Daher erwartet man trotz der Importrestriktionen Chinas und Mexikos eine Ausfuhrsteigerung von 6 % auf rd. 2,8 Mio. t.

Das gesunkene Preisniveau wird teilweise abgefangen durch die niedrigen Futtermittelpreise insbesondere für Mais und Soja. Dennoch werden durchgehend keine nennenswerten Gewinne 2019 erwartet. Nur in der Barbecue-Saison während der beiden Sommermonate Juli und August werden Kurse um die Größenordnung von 1,50 €/kg gehandelt. So jedenfalls lauten die Terminkurse an der Chicagoer Börse.

Insgesamt wird 2019 als ein Jahr mit weniger günstigen Aussichten beurteilt. Neben den unkalkulierbaren Wetterentwicklungen schaut man mit Besorgnis auf die Handelspolitik, die angesichts der hohen Exportabhängigkeit der USA einen durchschlagenden Einfluß auf die US-Fleischmärkte haben kann

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