DRV schätzt deutsche Rapsernte um 13 % niedriger als im schwachen Vorjahr
Der deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat in seiner ersten Prognose für das Rapsjahr 2019 auf der Grundlage der Anbauflächenerhebung des Statistischen Bundesamtes eine Rapsernte von 3,19 Mio. t geschätzt. Damit läge das Ergebnis nochmal -13 % unter dem ohnehin schon sehr schwachen Vorjahr.
In früheren Jahren lagen die deutschen Rapsernten je nach Jahresertrag um die 5 Mio. t. Angesichts rapide fallender Anbauflächen scheinen diese Zeiten vorerst vorbei zu sein. Auch in diesem Jahr 2018/19 sind die Rapsaussaatflächen um - 25 % zurückgefallen. Neben den Schwierigkeiten bei der Verfügbarkeit von geeigneten Pflanzenschutzmitteln waren vor allem die von Trockenheit geprägten Aussaatbedingungen im Spätsommer ein maßgeblicher Grund für die Flächenrückgänge.
Dramatische Einbrüche hat es in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen mit mehr als 33 % gegeben. Aber auch in NRW, Niedersachen Thüringen und Rheinland-Pfalz sind mit -15 5 weniger Anbau deutliche Einbußen für diese Regionen festzustellen.
Dagegen hat Schleswig-Holstein mit +12 % zwar deutlich zugelegt, aber das Vorjahr war mit -44 % Anbaurückgang extrem schwierig in diesem Bundesland.
Auf der positiven Seite wird eine Ertragssteigerung auf 34,8 dt/ha bzw +16 % zum Vorjahr prognostiziert. Allerdings waren die Ergebnisse 2018 mit rd. 30 dt/ha auch besonders niedrig.
Im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt liegen die vorausgesagten Flächenerträge gerade im guten Durchschnittsbereich. Allerdings sollten auf den im regelfall besseren Restflächen auch höhere Erträge erwartet werden dürfen
Zwar kann sich bis zur Ernte noch einiges entwickeln, aber eine wiederholt schwache Rapsernte scheint auch in 2019 relativ sicher zu sein.
Ob angesichts anhaltender Knappheit des Rapsangebots die Preise kräftig nach oben gehen, ist jedoch nicht sicher. Denn der Rapspreis wird entscheidend von seinen Konkurrenten Sojaöl und Palmöl im Sektor der pflanzlichen Öle vorbestimmt. Und in diesen Teilmärkten herrscht zurzeit eine reichliche Versorgung. Möglicherweise könnte sich die Marktlage zum Herbst etwas entspannter darstellen.