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07.19
13:44

USDA: Milchmarkt 2019: Knappe Butterversorgung - Entlastung bei Milchpulverangebot

USDA: halbjährlicher Bericht zum Milchmarkt 2019 – Produktion geringer als erwartet

Der globale Milchmarkt 2019 wächst mit +1,4 % weniger stark als ursprünglich vorausgesagt. Im 1. Halbjahr lag die Milchanlieferung unter Vorjahresniveau. Ursache sind wetterbedingte Futterengpässe und mittelmäßige Milchpreise in den bedeutenden Erzeugungs- und Exportgebieten. 

Wesentlichen Anteil an der Entwicklung haben die großen Erzeugungsgebiete wie die EU mit einem Marktanteil von 30%, deren Milcherzeugungssteigerung statt mit 1,5 nur noch mit 0,9 % veranschlagt wird. Auch die USA (20 % Marktanteil) bleiben mit einer Zunahme von 0,37 % hinter den Erwartungen zurück. Man hatte geglaubt, die magische Marke von 100 Mio. t zu erreichen. 

Neuseeland hat zwar nur eine Milcherzeugung von knapp 22 Mio. t (7 x kleiner als die EU) ist aber bei einer Ausfuhrquote von 95 % weltgrößter Exporteur von Milchprodukten. Das Wetter hat 2018/19 für die fast ausschließlich auf Weidehaltung beruhenden Milcherzeugung nicht mitgespielt, um die angepeilte Rekordmarke von 22 Mio. t zu überschreiten. Australien ist von seinen früheren Ergebnissen mit 12 Mio. t Milcherzeugung auf 8 Mio. t zurückgefallen. Wiederholte Trockenperioden im Südosten des Landes haben zu einer erheblichen Minderung der Kuhherden geführt. 

Indien als drittgrößter Kuhmilcherzeuger erhöht regelmäßig seine Produktion um mehr als 5 %, aber das reicht nur für den wachsenden Inlandsverbrauch. 

China unterstützt mit staatlichen Mitteln seine Milcherzeugung im ertragsschwachen Norden des Landes langsam wieder auf 31 Mio. t. Das Versorgungsdefizit in den Großstädten und im Süden mit Reisanbau bleibt riesig und ist nur durch steigende Importe zu lösen. 

Auf der Verbrauchsseite bestehen bei den Frischmilchprodukten erhebliche länderspezifische Unterschiede. In Indien und China mit wachsenden Bevölkerungen sind steigende Tendenzen erkennbar, während in den USA, der EU und anderen Industrieländern der Absatz stagniert. 

Die globale Buttererzeugung fällt gemessen am steigenden Verbrauch zu knapp aus. Indien als weltgrößter Erzeuger mit 50 % Anteil braucht seine wachsende Produktion im eigenen Lande. Die Ausfuhren der EU als 2. größter Produzent sind jedoch eher rückläufig. Dann bleibt nur noch Neuseeland, dass seine Exporte nach einem Einbruch in den Vorjahren noch nicht wieder auf den alten Stand gebracht hat. Internationale Butternotierungen bewegen sich im Höchstpreisbereich. 

Dagegen erreichen Magermilchpulverpreise noch nicht wieder das langjährige Durchschnittsniveau. Der Grund ist das anhaltend starke Exportangebot des Marktführers EU. Auch die USA verfügen über ein hohes Ausfuhrpotenzial. Neuseeland knüpft gerade wieder an frühere Exportmengen an. Die Importnachfrage der führenden Länder Mexiko, China, Philippinen, Indonesien und Algerien steigt nur in kleinen Schritten weiter an. 

Für Vollmilchpulver ist im Weltmaßstab keine Nachfragesteigerung mehr erkennbar. Nur der größte Importeur mit 50 % Marktanteil China steigert seine Einfuhren noch in gemäßigten Umfange. Der weltgrößte Erzeuger und Exporteur Neuseeland hat Schwierigkeiten seine wachsende Erzeugung zu verkaufen. Die EU beliefert den mäßig wachsenden nordafrikanischen Markt mit Algerien an der Spitze. Die Vollmilchpulverpreise stagnieren im Mittelfeld. 

Dagegen steht der Käseproduktion eine stetig wachsende Nachfrage gegenüber. Die EU verfügt über einen Marktanteil von 50 % bei der Erzeugung und Verbrauch. Die USA kommen auf rd. 25 %. Beim internationalen Export führt die EU mit einem Ausfuhranteil von 40 %. Die USA und Neuseeland schaffen jeweils nur die Hälfte davon. Die Käseeinfuhren verteilen sich mehr oder weniger gleichmäßig mit steigender Tendenz auf Japan, Südkorea, Mexiko und Russland. 

Die weltweiten Milchpreise werden durch das überdurchschnittliche Niveau der Butterpreise nach oben gezogen. Auch Käse unterstützt diese Entwicklungsrichtung. Dagegen sind die beiden Milchpulver eher Bremsfaktoren, wenn auch nicht mehr so stark wie in den zurückliegenden Jahren mit hohen EU-Interventionsbeständen an Magermilchpulver. In jüngster Zeit sind nach der saisonal schwachen Sommerphase wieder Aufwärtstendenzen bei den internationalen Preisen erkennbar.

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