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09.19
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MARS kürzt EU-Getreideerträge speziell bei Mais

MARS: EU-Getreideerträge im Durchschnitt auf 5 Jahresmittel – große regionale Differenzen

Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat auf der Grundlage der Klimadaten in der Zeit von 01.Aug. bis 10 Sep. 2019 die bisherigen Ertragsprognosen aktualisiert.

Danach wird ein Durchschnittsertrag über alle Getreidearten von 5,53 t/ha geschätzt, der nur geringfügig unter dem 5 Jahres-Durchschnittswert liegt und fast um 1 % niedriger als im Vormonat.

Die diesjährigen Weizenerträge sollen nach den Ermittlungen um 1,9 % über dem 5 jahres-Mittel abschneiden, wobei der Durum-Weizen mit +3,9 % noch besser abschneidet. In den einzelnen Regionen reicht jedoch die Spannbreite von -9,4 % in Spanien bis +7,3 %in Bulgarien und Rumänien, jeweils im Vergleich zum 5-jährigen Durchschnitt. Für Deutschland wird ein um -1,5 % niedriger Weizenertrag geschätzt. Beim Weizen kam es entscheidend darauf an, ob in der Zeitspanne der Kornfüllung ausreichend Niederschlag bzw. Bodenwasser vorhanden war oder nicht.

Die Wintergerste hat mit +3,8 % die Wetterkapriolen besser überstanden. Die frühere Abreife im Vergleich zum Weizen ist der wesentliche Vorteil gewesen. Dagegen hat die spätabreifende Sommergerste mit -1,6 % deutlich schwächer abgeschnitten. Bulgarien (+11%) und Rumänien (+12%) sind die Spitzenreiter in diesem Jahr. Ausschlaggebend waren ausreichende Niederschläge und günstige Temperaturen. Dagegen hat es Spanien mit-10 % zum wiederholten Male böse erwischt. Auch Polen schnitt mit -4,2 % schlechter ab. Die Niederschläge in diesen Regionen fielen einfach zu knapp aus. Das deutsche Ergebnis beim Gerstenertrag liegt fast genau im 5-jährigen Durchschnitt.

Die Erträge von Roggen und Triticale bewegen sich im EU-Durchschnitt knapp unter bzw. über dem 5-jährigen Mittel. Bis auf zwei Abweichungen ist die Spannbreite der Roggen-/Triticale-Erträge vergleichsweise gering. Spanien bildet die Ausnahme in negativer Hinsicht mit -16 % und Großbritannien mit +34 % (!) jeweils im mehrjährigen Vergleich.

Im Gegensatz zur Vormonatsschätzung wird Körnermais nur noch auf 5 Jahresdurchschnitt eingestuft. Das Aug-Ergebnis lag noch im positiven Bereich von +4 %. Dabei soll Rumänien mit +40 % immer noch  ein Spitzenergebnis seit Jahren erzielen. Der bulgarische Maisertrag soll um +14 % besser ausfallen als im 5 Jahresmittel. Auffallend ist auch Ungarn mit einer Steigerung von +10 %. Aber: die Euphorie der Vormonatsschätzung ist den zu niedrigen Niederschlagen zum Opfer gefallen.

Dagegen wird für Deutschland ein Maisertrag von -7,8 % im Fünfjahresvergleich vorausgesagt. In Frankreich und Italien mit jeweils -13 % und Polen mit -18 % sehen die Erwartungen vergleichsweise düster aus.

Die diesjährige EU-Ernte ist ein Spiegelbild der diesjährigen regionalen Wetterverhältnisse mit zu wenig Niederschlag im nördlichen Zentrum der EU und vergleichsweis noch günstigen Niederschlägen im Südosten des Gebietes.

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