(AMI) – Von Januar bis September des aktuellen Jahres war eine wachsende Nachfrage nach Milchprodukten aus der EU zu verzeichnen. Die Exporte in Drittsaaten legten dadurch teils deutlich zu. In Milchäquivalent betrachtet wurde insgesamt 9 % mehr Ware ausgeführt. Hierzu haben im Wesentlichen die Steigerungen beim Magermilchpulver, dem mengenmäßig bedeutendsten Exportprodukt der Gemeinschaft, beigetragen.
Im Zuge des leicht erhöhten Milchaufkommens wurden in der EU 2019 auch mehr Milchprodukte hergestellt, die am Markt abgesetzt werden mussten. Das hat in weiten Teilen auch gut funktioniert. Vor allem Magermilchpulver war in der EU, aber auch im Export, sehr gefragt und entwickelte sich zu einem wahren Exportschlager. Von Januar bis September wurde rund 28 % mehr Ware in Drittländer ausgeführt als 2018. Fast alle mengenmäßig bedeutenden Käufer fragten 2019 mehr Ware nach, zumeist waren die Anstiege sogar deutlich. Der Schwerpunkt der Nachfrage lag dabei weiter in Asien. Hier zeigte sich ein erhöhter Bedarf in Indonesien, auf den Philippinen sowie in Malaysia und Thailand. Auch in China, dem größten Drittlandkunden der EU, legten die Importe an Magermilchpulver aus der Gemeinschaft um mehr als die Hälfte spürbar zu.
Die Käseexporte der EU legten bis September 2019 ebenfalls zu. Hier fiel der Zuwachs mit gut 3 % aber moderater aus. Zudem konnten Butter und Butteröl in größerem Umfang am Weltmarkt abgesetzt werden. Da die EU mit Milchfett, im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, 2019 zumindest phasenweise am Weltmarkt wettbewerbsfähig war, stiegen hier die Exportmengen im Vorjahresvergleich um rund ein Fünftel. Darüber hinaus wurden auch Kondensmilch und Kasein/Kaseinate vermehrt exportiert. Lediglich bei Molkenpulver und Vollmilchpulver erreichten die heimischen Anbieter die Vorjahresmengen nicht.
ZMP Live Expertenmeinung
Milchprodukte aus der EU waren in den ersten drei Quartalen von 2019 in Drittländer zunehmend gefragt. Die heimischen Anbieter konnten nahezu produktübergreifend mehr Ware am Weltmarkt platzieren. Magermilchpulver zeigte dabei die deutlichsten Zuwächse und erreichte damit ein neues Rekordniveau. Sofern der gute Warenabfluss anhält, dürften sich die stabilen bis festeren Preistendenzen an den heimischen Märkten fortsetzen.