Inventur vom 1. Mrz.-20 in USA: 4 % mehr Schweine
Die US-Viehzählung zum Stichtag 1. Mrz.-20 überraschte die Erwartungen von Marktexperten. Der gesamte Schweinebestand fiel um 4 % höher als zum Vorjahreszeitpunkt aus. Die Prognosen lagen nur bei 2 bis 3 %. Unerwartet war auch der niedrige Zuwachs mit 0,4 % bei den Sauenbeständen gegenüber den Vorhersagen von 0,5 bis 2 %.
Besonders hoch war die Bestandserhöhung mit 6,5 % bei den über 80 kg schweren Mastschweinen. Das bedeutet, dass in den Monaten Mai bis Juli mit einem verstärkten Angebot gerechnet werden kann. In den unteren Gewichtsklassen bleibt es bei Vergrößerungen zwischen 3 bis 4 %.
Die zu erwartenden höheren Schlachtzahlen werden jedoch relativiert durch sommerlich bedingt niedrigere Schlachtgewichte. Außerdem sorgt die Barbecue-Saison für steigenden Verbrauch. In diesem Jahr sollen steigende China-Exporte zusätzlich für Entlastung sorgen.
Nach den Ermittlungen werden die Zahl der Abferkelungen in der Zeitspanne Mrz. bis Mai.-20 leicht rückläufig sein und in den Sommermonaten Juni bis Aug.-20 sogar um 1,2 % geringer ausfallen. Dem stehen höhere Ferkelzahlen je Wurf gegenüber, die aber nur teilweise einen Ausgleich bewirken können.
Aus den Daten läßt sich ableiten, dass der US-Schweinemarkt in den kommenden Wochen und Monaten des Frühjahrs vor einem steigenden Angebot stehen wird. In den Sommermonaten wird mit einer Abflachung gerechnet. Für die Herbstperiode geht man von stagnierenden bis leicht rückläufigen Angebotsmengen aus.
An der Chicagoer Börse sind die Terminkurse für Schweine schlagartig um knapp 20 ct/kg gefallen. An der Börse bleibt man skeptisch.