Kanada’s Rapsversorgung wird knapper – höhere Rapspreise erwartet.
Kanada gehört noch vor der EU-28 zu den größten Rapsproduzenten der Welt. Im Gegensatz zur EU als eien Importgebiet ist das nordamerikanische Land auch weltgrößter Exporteur dieser Ölsaat.
Im Wirtschaftsjahr 2019/20 produzierte Kanada 18,65 Mio. t Raps. Zusammen mit hohen Überlagerungsmengen aus dem Vorjahr standen 22,6 Mio. t zur Verfügung. Im eigenen Land wurden nur 10,2 Mio. t verarbeitet. Weitere 9,1 Mio. t gingen in den Export. Die politischen Spannungen mit China verhinderten größere Ausfuhrmengen. Lieferungen in Richtung EU sind zwar etwas größer ausgefallen, aber die GVO-Regelungen begrenzen den Handel mit der EU. Der tatsächliche Endbestand belief sich auf vergleichsweise hohe 3,3 Mio. t.
Für das bevorstehende Jahr 2020/21 geht man von einer um 2 % verringerten Anbaufläche aus. Die niedrigen Preise führen dazu, dass andere Sommersaaten wettbewerbsfähiger sind. Ausgehend von einem Durchschnittsertrag in Höhe von 22,5 dt/ha errechnet sich eine voraussichtliche Ernte von 18,5 Mio. t. Der Inlandsverbrauch wird auf verringerte 9,6 Mio. t geschätzt, im Wesentlichen eine Folge der geringeren Biodieselnachfrage.
Höhere Erwartungen richten sich auf den Export, der auf 9,3 Mio. t veranschlagt wird. Im Ergebnis bleibt am Ende des Jahres 2020/21 ein rechnerischer Endbestand von nur noch 2,8 Mio. t übrig. Das ist zwar 20 bis 25 % weniger als in den beiden Vorjahren, ist jedoch im längerfristigen Vergleich immer noch überdurchschnittlich.
Die derzeitigen Rapspreise liegen um den Wert von 310 €/t, sind aber durch den jüngsten Wertverfall des kanadischen Dollars beeinflusst. Für das Wirtschaftsjahr 2020/21 erwartet man eine Steigerung der Rapspreise in einer Bandbreite zwischen 307 bis 333 €/t. Der Rapspreis wird grundsätzlich vom Rohölkurs und insbesondere von den US-Sojaölpreisen beeinflußt.