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07.20
16:39

OECD - FAO - Studie: Schweinefleischmarkt im nächsten Jahrzehnt

OECD-FAO Studie: Schweinefleischerzeugung und –Verbrauch auf mittlere Sicht  

Gemessen am Durchschnitt der Jahre 2017-19 hat der heutige Schweinefleischmarkt einen erheblichen Rücksetzer hinnehmen müssen. Verursacher ist die Afrikanische Schweinepest (AFP), die im weltgrößten Erzeugungsgebiet China für eine Halbierung der Bestände geführt hat. Aber auch in anderen asiatischen und osteuropäischen Staaten hat die Seuche zu Beeinträchtigungen geführt. Nicht zuletzt ist auch die Covid19-Pandemie als Verstärkungsfaktor zu nennen.  

Als sehr begrenzt lagerfähiges Produkt führt eine verringerte Schweinefleischerzeugung unmittelbar auch zu einem reduzierten Verbrauch. Produktionsüberschüsse in der einen Region werden mit Hilfe des Handels in Bedarfsgebiete verfrachtet, so dass die Erzeugung und Verbrauch auf Weltebene fast deckungsgleich sind.  

Wie geht es weiter in den nächsten Jahren? Eine gemeinsame Studie der OECD und FAO hat sich dieser Frage gewidmet und versucht, einige grundlegende Entwicklungen herzuleiten.  

Die maßgeblich treibende Kraft für die Entwicklung des Schweinefleischmarktes geht von China aus. Schweinefleisch gehört im weltgrößten Bevölkerungsgebiet zum Hauptnahrungsmittel. Eine anhaltend steigende Bevölkerung und ein beachtlich hohes Einkommenswachstum führen zu einer außerge-wöhnlich starken Nachfrage. Die aktuell hohen chinesischen Schweinepreise über 6 €/kg sind ein Beweis dafür. Auch andere asiatische Länder mit ASP-Ausbrüchen zeigen ähnliche, wenn auch nicht ganz so überdeutliche Merkmale.  

Die Studie geht davon aus, dass der Wiederaufbau der Schweinehaltung im Jahre 2026 wieder das Niveau erreicht hat, das in der Vor-ASP-Zeit bestanden hat. Bis dahin sollen Erzeugung und Verbrauch um 34 % steigen. In der Nachfolgezeit verlangsamt sich das jährliche Wachstum auf knapp 1 % je Jahr.  

In den klassischen Industrieländern wird eine stagnierende Schweinefleischerzeugung sowie Verbrauch vorhergesagt. Auf der Produktionsseite begrenzen zunehmend Umweltprobleme eine weitere Ausdehnung. Auf der Nachfrageseite ist der Fleischkonsum bereits an Sättigungsgrenzen gestoßen. Selbst weitere Einkommenssteigerungen werden den durchschnittlichen Fleischverbrauch nicht mehr nennenswert vergrößern. In der Tendenz gibt es Verlagerungen zum Geflügelfleisch, das in preislicher, gesundheitlicher und Umwelthinsicht besser beurteilt wird.  

Dennoch geht die Studie davon aus, dass in den Industrieländern weiterhin Schweinefleisch für Exportzwecke produziert wird. Der in kaufkräftigen Entwicklungsländern bestehende Nachfrageüberhang führt zu attraktiven Preisen. Darüber hinaus bestehen unterschiedliche Wertschätzungen für Teilstücke vom Schwein, die einen Austausch begünstigen. Nicht zuletzt ist die Produktionseffizienz auf den Intensivstandorten erheblich höher als in den meisten Erzeugungsregionen auf Entwicklungsland-Niveau.  

Der weltweite Fleischhandel soll nach der Studie im Jahr 2029 um 12 % höher ausfallen als in der Ausgangsphase. Auf der Exportseite stehen vor allem Länder wie die EU, USA, Brasilien und Kanada.  

Auf der Importseite steht China in den ersten Jahren noch an vorderster Stelle, soll aber nach 2026 aufgrund steigender Eigenversorgung deutlich fallende Mengen einführen. Andere asiatische Importländer werden einen Teil des chinesischen Einfuhrrückganges wieder wettmachen.

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