Rekordverdächtige Ernten bei den Top-Exporteuren belasteten gestern die Weizenfutures in Chicago und sorgten für Verluste. Das russische Agrarberatungsunternehmen IKAR teilte mit, dass es seine Prognose der russischen Getreideernte 2020/21 um 1,5 Mio. Tonnen auf 129 Mio. Tonnen erhöht hat. Die Prognose der Weizenernte stieg auf 81 Mio. Tonnen. 90% der US-Winterweizenbestände sind per 9. August geerntet, meldete gestern nach Handelsschluss das USDA (Vorwoche 85%). Institutionelle Anleger verkauften gestern 4.500 Kontrakte CBoT SRW-Weizen. Zur Stunde handelt die eCBoT fester. Die Weizenfutures an der Euronext in Paris folgten den schwachen Vorgaben aus Übersee und fielen auf das niedrigste Niveau seit sechs Wochen. Für eine gewisse Entlastung sorgte der schwächere Wechselkurs des Euro. Der Preis für russischen Exportweizen sank in der vergangenen Woche zum zweiten Mal in Folge, weil die Ernte in Russland fortschreitet und auf den Markt drängt. Exportweizen aus Russland mit einem Proteingehalt von 12,5%, geladen an Schwarzmeerhäfen, kostete laut IKAR Ende letzter Woche $205/Tonne FOB, ein Rückgang um $2 zur Vorwoche. Die EU-Weichweizenexporte inklusive Großbritannien im laufenden Vermarktungsjahr 2020/21 (Juli bis Juni) erreichten per 9. August ein Volumen von 978.000 Tonnen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 61%.
Quelle
Hansa Terminhandel GmbH