13.
07.21
09:34

Globale Ernteschätzungen im Juli 2021

Globale Ernteschätzungen im Juli 2021

3. USDA-Schätzung zur Getreideernte 2021/22: Weizen zurückgenommen  

Das US-Agrarministerium (USDA) hat seine 3. Schätzung zur Weltgetreideversorgung 2021/22 veröffentlicht. Die ersten Börsenkurse in den USA zogen kräftig an, in Paris nur mäßig.    

Die zum Vormonat gekürzt Gesamternte schätzt das USDA nur noch um 2,6% höher auf 2.289 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Dem wird ein um 3,1 % steigender Verbrauch in Höhe von 2.280 Mio. t gegenübergestellt. Daraus folgen Endbestände von 611 Mio. t, geringfügig niedriger als im Vorjahr.  

Die Versorgungszahlen einschl. China verringern sich nur auf 26,7 % und ohne China auf 14,8% Endbestand zum Verbrauch. Das entspricht einer knapp durchschnittlichen Versorgungslage im Durchschnitt der letzten 6 Jahre. Unter den heutigen Marktverhältnissen insbesondere mit einem neuen starken, aber unsicheren Nachfrager Chinas ist die Versorgung kritischer einzuschätzen. Chinas Importe werden auf 56,7 Mio. t veranschlagt, Vor 2 Jahren lagen die chinesischen Einfuhren noch bei 23 Mio. t.  

Die weltweite Weizenernte kürzt das USDA aber immer noch auf Rekordniveau von 792,4 Mio. t bzw. +2,1 % höher als im Vorjahr. Entscheidenden Anteil daran hat die EU mit einer Zunahme von +9,7 % auf 138,2 Mio. t im Vergleich zum schwachen Vorjahr. Für Argentinien wird unverändert zum Vormonat eine steigende Weizenernte auf 20,5 Mio. t (Vorjahr 17,6 Mio. t) vorausgeschätzt. Die Ukraine soll nach dem ungünstigen Vorjahr sogar 30 Mio. t (Vorjahr 25 Mio. t) erreichen. Entgegen der Vormonatsprognose soll die russische Weizenernte nur bei 85 Mio. t liegen. Ein kleinere Winterweizenfläche wegen Auswinterung und trockenheitsbedingt geringe Ertragserwartungen beim Sommerweizen sind die Ursachen. .

in Australien wir die Ernte auf 28,5 Mio. t etwas erhöht. (Vorjahr 33 Mio. t). Kanadas Weizenernte wird infolge der Hitzeperiode niedriger geschätzt: 31,5 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr 35,2 Mio. t.  

Den weltweiten Weizenverbrauch schätzt das USDA auf rd. 791 Mio. t. Steigende Verbrauchszahlen werden für die EU, Afrika und Südostasien erwartet Die weltweiten Vorräte werden auf 291 Mio. t zurückgenommen bzw. 37 % Endbestand zum Verbrauch. Ohne China errechnet sich eine Versorgungszahl von rd. 23 % Endbestand zum Verbrauch. Das reicht für rd. 84 Tage (Vorjahr 88).  

Die globalen Weizenausfuhren sollen um 3,1 % zulegen. Daran sind insbesondere Russland mit gestiegenen 40 Mio. t, die Ukraine mit erhöhten 21 Mio. t, die EU mit zunehmenden 34 Mio. t, Australien mit unveränderten 20 Mio. t und Argentinien mit leicht steigenden 13,5 Mio. t beteiligt. Zusammen vereinen diese 5 Regionen fast zwei Drittel des Welthandels mit Weizen.

Auf der Importseite steht Ägypten mit 13 Mio.t Weizeneinfuhren an der Spitze; um dieses Absatzgebiet konkurrieren die Schwarzmeerländer und die EU. Es folgen Indonesien mit 11 Mio. t, China und die Türkei mit jeweils weiteren 10 Mio. t. Die nordafrikanischen Länder Algerien und Marokko kommen zusammen auf 12,5 Mio. t Weizeneinfuhren, die zu großen Teilen von Frankreich aus bedient werden.  

Die weltweite Maiserzeugung schätzt das USDA – 5 Mio. t höher zum Vormonat - um 6,1 % höher auf 1.1.194,8 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr. Für die USA erwartet das USDA einen Zuwachs von 6 % auf 385 Mio. t. In der Ukraine bleibt das USDA bei einer 24 %igen Steigerung auf 37,5 Mio. t im Vergleich zum schwachen Vorjahr. In China wird die Maisernte unverändert zum Vormonat auf 268 Mio. t veranschlagt.  

Die Maisernten in Brasilien werden nach wie vor auf 118 Mio. t geschätzt, nachdem zu einer verspäteten Aussaat nach der Vorfrucht Soja jetzt auch noch anhaltende Trockenheit das Wachstum stark beeinträchtigt. Das brasilianische Ernteergebnis bleibt jedoch noch recht unsicher.  

Der globale Maisverbrauch soll nach den US-Schätzungen mit leicht erhöhten 1.183,5 Mio. t unter der Erzeugung liegen. Die Endbestände fallen von 292 auf 291 Mio. t nur wenig zurück. Die weltweite Versorgungszahl verändert sich unwesentlich auf 24,6 %. Ohne China beträgt der Versorgungsmaßstab jedoch nur 10,4 % Endbestand zum Verbrauch und reicht damit nur für 38 Tage. (Vorjahr 45). Bis zu den Ernten im Herbst 2021 sind jedoch erhebliche Risiken zu überstehen, insbesondere wenn man auf die Hitzewelle in Nordamerika schaut.  

Den weltweiten Maisexport erhöht das USDA um 6,7 %. Den größten Anteil an der Steigerung haben die südamerikanischen Länder Brasilien (gestiegene 43 Mio. t), Argentinien mit gekürzten 36 Mio. t. Danach kommt die Ukraine mit unveränderten 30,5 Mio. t. Die USA sollen ihre Maisausfuhren von vorjährigen 70 auf diesjährige 62 Mio. t reduzieren. Auf der Importseite dominiert China mit einem steigenden Einfuhrvolumen von 26 Mio. t noch vor Mexiko mit erhöhten 17 Mio. t und der EU mit knapp 16 Mio. t sowie Japan mit gestiegenen 16 Mio. t.  

Die Börsenkurse in Chicago stiegen nach der USDA-Veröffentlichung von knapp 190 €/t auf 197 €/t Weizen. Die Maiskurse zogen auf umgerechnet 220,4 €/t an. Die Pariser Notierungen reagierten aufgrund der günstigeren Ernteschätzungen für die EU mit nur geringen Kursanhebungen.  

Für die EU-27 schätzt das USDA eine Gesamternte in Höhe von rd. 291,6 Mio. t, davon 138 Mio. t Weizen. Im Vorjahr lag das vergleichbare EU-27-Ernteergebnis bei 279 Mio. t, davon 126 Mio. t Weizen. Fallende Importe und steigende Ausfuhren verändern die Endbestände nur geringfügig.  

FAO-OECD schätzen globale Ernte 2021/22 auf 2.287 Mio. t  

Mit einer vom USDA abweichenden Erhebungsmethode schätzt die Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der Vereinten Nationen in ihrer Juli-Ausgabe eine Weltgetreideernte von 2.288 Mio. t, davon rd. 785 Mio. t Weizen. Zum Vergleich eignen sich aufgrund der unterschiedlichen Methodik weniger die absoluten Ergebnisse als vielmehr ihre Änderungszahlen.  

Die FAO-OECD-Steigerung zum Vorjahr beträgt nur rd. 1,45 % bei Produktion und Verbrauch im Vergleich zur USDA-Produktionsschätzung von 2,6 % und einer Verbrauchssteigerung von 3,1 %.  

Die Versorgungszahlen der FAO-OECD tendieren leicht nach oben, während die USDA-Werte auf eine abnehmende Versorgungstendenz weist.  

Insgesamt liegen die Differenzen noch im Schätzfehlerbereich.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich