Mai-2022: MARS korrigiert Schätzung der EU-Flächenerträge 2022 nach unten
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in der Mai-2022-Ausgabe die Ertragsschätzungen aus dem Vormonat um 0,9 % zurückgenommen. Grundlage sind Klimadaten bis zum 20.Mai-2022. Nach einer Phase zu kalten und trockenen Wetters im Mrz/Apr. Ist dann eine Zeitspanne warmen aber immer niederschlagsarmen Klimas gefolgt..
In den meisten EU-Regionen haben zu trockenes Wetter die Ertragsaussichten verschlechtert. Zur Stabilisierung der Flächenerträge ist daher dringend ausreichend Regen erforderlich.
Die gekürzten Ertragserwartungen bleiben aber immer noch über den 5 Jahresdurchschnittswerten. Die Bodenverhältnisse und die Wetterprognosen liefern grundsätzlich auch weiter hinreichend gute Voraussetzungen für die Ertragsentwicklung.
Davon sind allerdings einige Regionen ausgenommen. Sorgen bereiten die ausgesprochene Trockenheit in Südfrankreich und in östlichen und mittleren Teilen Italiens.
Zu geringe Niederschläge werden fortgesetzt auch im Regenschatten der Alpen, einigen Balkanstaaten, in Teilen des Südostens der EU bis hinein in die Ukraine und die Türkei. Unterdurchschnittliche Regenfälle sind auch in den angrenzenden Regionen der Nord- und Ostsee festzustellen.
Dagegen haben das südliche Spanien und die nordwestafrikanische Küstenregion nach einer vorangegangenen Trockenperiode überdurchschnittliche Regenmengen abbekommen.
Nach der Frühjahrsphase mit ungewöhnlich niedrigen Temperaturen herrschten in der Zeit von April bis Mitte Mai in einem Streifen quer durch das westliche Zentraleuropa überdurchschnittliche Celsius-Grade, die zu hohen Temperatursummen beigetragen haben.
Die durchschnittlichen Getreideerträge schätzt MARS jetzt nur noch rd. 1,6 % über dem 5-Jahresmittel. Im Vergleich zur Vormonatsschätzung werden bei den wichtigsten Wintergetreidearten die Ertragserwartungen zwischen -0,2 im Falle von Roggen bis -3 % bei Sommergerste gekürzt.
Für Mais und Durumweizen hat MARS die Ertragserwartungen erhöht. Auch die Z.-Rüben sollen mehr liefern. Besonders hohe Ergebnisse mit +4,2 % werden auch für Kartoffeln vorausgesagt.
Das aktuelle und absehbare Wettergeschehen deutet wieder auf mehr Niederschlag hin; allerdings tragen die regional auftretenden Unwetter mit Platzregen und Hagel zu Ertragsminderungen bei.
