Juli-2022: MARS kürzt EU-Weizenerträge unter 5-Jahresdurchschnitt
Das agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat in der Juli-2022-Ausgabe die Ertragsschätzungen für Weizen aus dem Vormonat um -4,9 % zurückgenommen. Grundlage sind die ungünstigen Klimadaten von Juni bis zum 22.Juli-2022. In weiten Teilen Europas gab es überdurchschnittlich hohe Temperaturen und zu wenig Regen. Im Vergleich zum 5-Jahresdurchschnitt bleiben die Ergebnisse um -1,6 % unter dem mehrjährigen Mittel.
Die abgeschlossene Gerstenernte hat sich mit Erträgen von 4,8 t /ha nur knapp im 5-jährigen Durchschnitt behaupten können. Für Roggen und Triticale schätzt MARS sogar überdurchschnitt-liche Erträge. Dagegen erwartet man für Mais Ertragseinbrüche von knapp 8 %.
In den einzelnen Ländern fallen die Ertragsschätzungen für den Weizen je nach Witterungsverhältnissen unterschiedlich aus.
Im 5-Jahresvergleich schneidet Portugal mit Ertragseinbrüchen von -13 % am schlechtesten ab, gefolgt von Spanien mit Abschlägen von -7,5 %. Hohe Ernteeinbußen werden auch für Rumänien mit -5,8 % und Frankreich mit -5 % vorausgesagt. Italien und Ungarn sollen Mindererträge beim Weizen von -3,7 bzw. 3,1 % einfahren.
Die deutschen Weizenerträge werden geringfügig über dem 5 Jahresmittel eingeordnet, wobei zwischen den einzelnen Bundesländern je nach Boden- und Niederschlagsverhältnissen deutliche Unterschiede auftreten sollen.
Überdurchschnittliche Ertragserwartungen herrschen in den skandinavischen und baltischen Staaten. Ursache wird in den kühleren Temperaturen mit ausreichenden Niederschlägen gesehen. Auch in Belgien und den Niederlanden schätzt man die Flächenerträge überdurchschnittlich gut ein.