MARS mit 1. Ertragsprognose für 2023
Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) hat auf der Grundlage von Trendentwicklungen und Auswertung der jüngsten Klimadaten eine erste Prognose zu den tendenziell möglichen Flächenerträgen des Jahres 2023 veröffentlicht.
Demzufolge wird mit einem durchschnittlichen EU-Getreideertrag von 5,6 t/ha bzw. 2 % mehr als im Vorjahr gerechnet. Beim Weizen geht MARS von 5,77 t/ha bzw. einer Steigerung von 4 % aus. Die Wintergerste soll auf gleichen Niveau wie im Vorjahr abschneiden. Dagegen sollen Roggen und Triticale mit -2 bzw. -1 % geringere Erträge liefern. Auch Raps soll nach derzeitigem Stand das gute Ergebnis des Vorjahres nicht wiederholen können.
In den einzelnen EU-Mitgliedstaaten fallen die Vorhersagen je nach Ausgangslage unterschiedlich aus. Gegenstand der Prognosen sind die voraussichtlichen Weizenerträge.
Überdurchschnittliche Ergebnisse von 9 und mehr Prozent erwartet man - gemessen am 5-Jahresdurchschnitt – für Bulgarien (+10%). Estland (+9 %) Finnland (+10 %) Litauen (+11 %) sowie Slowenien aufgrund der günstigen Wetterentwicklung.
Im mittleren Bereich mit einer Verbesserung zum mehrjährigen Durchschnitt zwischen +4 bis 7 % werden die Tschechei (+6 %), Deutschland (+5 %) Ungarn (+6 %) Italien (+5 %), Litauen (+7 % Polen (+7 %) und Rumänien (+7 %) eingeordnet.
Unterdurchschnittlich sind die Ertragserwartungen bei Österreich (-1 %), Spanien, (-1 %), Frankreich (-1 %) und den Niederlanden (-1 %). Schwache Ertragsaussichten in Frankreich als EU-flächengrößtes Erzeugungsgebiet hat eine durchschlagende Bedeutung für das gesamte Ernteergebnis.
Eine katastrophale Ernte ist schon jetzt aufgrund der ausgeprägten Trockenheit in Portugal (-15 %) abzusehen.
MARS verfolgt die Klimadaten Monat für Monat und wird bei entsprechenden Änderungen fortlaufend korrigierte Prognosen veröffentlichen.