MARS: Nässe und Kälte in Europa mit teilweisen Schäden für die Wintersaaten
Das Agrarmeteorologische Institut der EU-Kommission (MARS) stellt für weite Teile Europas einen abrupten Temperatursturz zum Monatswechsel Nov./Dez.-2023 fest. Aufgrund der vorangegangenen Wetterverhältnisse waren die Wintersaaten relativ spät ausgesät worden und hatten noch keinerlei Frosthärte entwickeln können.
Mit Temperaturen gebietsweise unter -20 Grad wird in Finnland und den baltischen Staaten mit begrenzten Schäden gerechnet, weil nur teilweise eine ausreichend hohe Schneedecke Schutz geboten hat. In Norddeutschland, Nordpolen, Dänemark und Südschweden wird aufgrund des plötzlichen Temperaturabsturzes bei überwiegend fehlenden Schneeschutz mit regional verstärkten Beeinträchtigungen gerechnet.
In Südostdeutschland, Tschechien, Österreich, Südpolen und der Slowakei waren die Wintersaaten durch eine 20 cm starke Schneeschicht ausreichend geschützt.
In Nordfrankreich, Benelux-Staaten und Westdeutschland be-/verhinderten hohe Niederschläge mit zwischenzeitlichen Schneefällen die weitere Aussaat. In Frankreich sind rd. 10 % der Weizenflächen unbestellt geblieben.
Dagegen haben die hohen Niederschläge in den weiter südlichen und östlichen EU-Ländern nur wenig bis keine negativen Einflüsse auf die Saaten. Für Rumänien und Bulgarien waren die großen Regenmengen sogar günstig, weil nach der vorangegangenen Trockenperiode dringend Wasser für die Saaten benötigt wurde.
Regenmangel herrscht weiterhin an den Ost- und Südküsten Spaniens sowie in den Magreb-Staaten. In Sizilien herrscht Trockenheit.