Gute Nachfrage nach Kartoffelprodukten
Nach der ersten offiziellen französischen Ernteschätzung, der zufolge dort eine überdurchschnittliche Ernte heranwächst, was die im Verlauf der zurückliegenden Woche die Börsenkurse stark unter Druck setzte, belegen aktuelle Proberodungen deutlich niedrigere Hektarerträge als im Vorjahr. Auch die Aussage zur Flächenentwicklung wird von den Fachverbänden widerlegt: Statt einer Ausweitung von 6 % sind lediglich auf 3,6 % mehr Fläche Kartoffeln angebaut worden. Ergo: In Frankreich sieht es heuer nicht besser aus, als in Holland und Belgien. Lediglich Großbritannien ist in der Gruppe der „Großen Fünf“ (B, NL, F, D, GB) mit seiner diesjährigen Kartoffelernte zufrieden.
ZMP Live Expertenmeinung
Die deutsche Kartoffelernte soll deutlich unter 10 Mio.to liegen, die EU-Kartoffelernte nur bei historisch tiefen 40 Mio.to. Diese Aussgagen von der Firma Weuthen untermauern die Markterwartung auf hohe Preise. Einzig der Schluss, den der größte Kartoffelhändler Deutschlands daraus zieht, wird von uns nicht geteilt. Die Preise für Frittenrohstoff sollen irgend wo zwischen 18 und 22 € liegen. Das ist für uns nicht logisch, denn es gab am Ende der letzten Vermarktungsperiode keine Produktvorräte mehr. Alles war ausverkauft und um die Läger wieder aufzubauen, benötigt man mindestens eine vier Wochen längere Vermarktungszeit. Ob uns diese im kommenden Jahr gegönnt werden ist reine Spekulation, denn wer weiß schon, ob wir bereits im Februar Kartoffeln pflanzen können?