Der Südosten Europas ist mit Kartoffeln drastisch unterversorgt
Aus Niedersachsen läuft der Kartoffelabsatz bereits während der Haupternte auf Hochtouren. Bayerische Händler füllen damit ihre Scheunen, um später wenigsten ihre Stammkundschaft bedienen zu können. So lange die Ernte noch anhält, verkaufen die Bauern noch. Ab Mitte Oktober dürften sich die Lagerhalter aber mit der Abgabe weiterer Mengen zurückhalten, bis es Lageraufschläge gibt. Da die Ernte im Westen Europas aber noch länger andauert und dort auch bessere Erträge erzielt werden, wird es wohl November, bis hierzulande höhere Preise durchzusetzen sind.
ZMP Live Expertenmeinung
Eine noch kleinere Gesamternte als im letzten Jahr in der EU läßt böses ahnen! Sollten die Länder im Süden und Osten der EU ihren Bedarf durch Importe aus den zentralen Anbauregionen decken wollen, dann sind selbst Frankreich, Belgien und Großbritannien schneller ausverkauft als im Vorjahr. Schon heute kaufen westdeutsche Packstationen französische Kartoffeln und schonen damit ihre eigenen Bestände. Auch westdeutsche Fabriken beziehen ihren Verarbeitungsrohstoff aus dem benachbarten Ausland. So früh wie in diesem Jahr hat sich der überregionale Kartoffelhandel noch nie angebahnt. Die Terminbörse dürfte diese Signale nicht mehr lange ausblenden können.