Statistisches Bundesamt stellt vorläufiges Ergebnis der Bodennutzung 2014 vor
(AMI) In diesem Jahr ist der Anbau von Veredelungskartoffeln in Deutschland so umfangreich wie noch nie. Aus dem inzwischen vorliegenden Datenmaterial lässt sich ableiten, dass die Fläche erneut gewachsen ist, und zwar um 4 % auf rund 71.000 ha. Das Statistische Bundesamt hat Mitte der letzten vollen Juliwoche die vorläufigen Daten zum Kartoffelanbau 2014 in Deutschland veröffentlicht. Demnach nahm das Gesamtareal nur um 1 % auf 245.100 ha zu. Speisekartoffeln werden auf 102.500 ha (plus 4,4 %) angebaut. Verarbeitungs-, Futter- und Pflanzkartoffeln nehmen zwar mit 142.600 ha ein 1,4 % kleineres Areal als 2013 ein, da aber der Stärkekartoffelanbau mindestens um 5.000 ha geschrumpft ist, bleibt bei Veredelungskartoffeln das ermittelte Plus. Dabei wurde dann auch noch die Pflanzgutvermehrung abgezogen, die sich auf gut 16.000 ha summiert, etwas mehr als 2013. Der warme und feuchte Juli dürfte den Meldungen aus den verschiedenen Regionen zu Folge dafür gesorgt haben, dass schon jetzt ein hohes Ertragsniveau erreicht ist. Was von einer wahrscheinlich großen Bruttomenge am Ende verwertet werden kann, muss sich noch zeigen.
ZMP Live Expertenmeinung
Wir blicken zurück auf 2 gute Kartoffeljahre mit hohen Preisen und Gewinnen – vielleicht waren es bei Veredelungskartoffeln auch nur 1,5 Jahre. Jedes Mal war der Erfolg äußeren Umständen geschuldet: Nasskaltes Frühjahr und Sommertrockenheit in 2013, Nachfragesog aus Großbritannien 2012. Landwirte in Deutschland aber auch in Westeuropa haben darauf mit Anbauausdehnung reagiert, um mit etwas Glück noch einmal vom Pech der anderen zu profitieren. Das klingt nicht nach einer Strategie zur Markt- und Preispflege oder nach Besonnenheit. So musste nun kommen was früher oder später absehbar war: Der Markt bricht unter einem Überangebot zusammen. Viele hatten allerdings mit dem Abschluss von Verträgen eine gewisse Vorsorge betrieben. Verträge ohne Festpreisgarantie nützen aber nur bedingt etwas. Wer darauf gesetzt hat, dass nur mit den Optionsmengen zufriedenstellende Gewinne eingebracht werden können, hat auf das falsche Pferd gesetzt und Festpreise sind nur dann gut, wenn die geforderten Qualitäten geliefert werden. Derzeit werden die Bonituren immer schärfer…