Wirtschaftjahr 2014/15 könnte neuen Rekord bringen
(AMI) Frittenrohstoff ist in Europa so preiswert, dass die Hersteller von Kartoffelprodukten gute Chancen haben, ihren Absatz an Drittlandsmärkten diese Saison deutlich zu erhöhen. Gegenüber den Mitbewerbern in Nordamerika gibt es einen großen Produktionskostenvorteil, der allerdings neben den Rohstoffkosten auch an sehr modernen Anlagen und einer günstigen Lage zu Häfen liegt. Schon 2013/14 erreichten Drittlandsexporte von tiefgekühlten und vorgebackenen Produkten, hauptsächlich Pommes frites, Rekordmengen. Aus den entscheidenden Herkünften Belgien und Niederlande flossen fast 800.000 t ab. 5 Jahr früher waren es nur gut 300.000 t. Das neue Wirtschaftsjahr startete bereits mit großen Exportmengen. Von Juni bis Juli flossen 128.000 (Vorjahr: 100.000) t aus den beiden Ländern an den Weltmarkt. Deutschland spielte mit 10.000 (Vorjahr 7.000) t zwar eine viel unbedeutendere Rolle, die Menge legte aber kräftig zu. Mengenmäßig wichtigste Bestimmung für die Länder Belgien, Deutschland und die Niederlande in den ersten beiden Monaten des Wirtschaftjahres war wieder Brasilien (25.000 t), gefolgt von Saudi Arabien (20.000 t), Chile (8.500), Russland Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dann folgen Japan, Malaysia, Kuweit und die Philippinen. So gut wie überall hin wurde mehr verkauft.
ZMP Live Expertenmeinung
Derzeit lohnt der Blick auf das Preisbarometer nicht. Die Preise sind im Keller und werden dort bis auf weiteres auch bleiben. Zunächst muss nun aufgeräumt werden. Was nicht winterfest liegt, muss rasch verkauft werden. Was sich nicht langfristig im Lager hält, muss ebenfalls geräumt werden. Qualitätsprobleme gibt es genug, von zu niedrigen UWG bis hin zu Fäulnis. Lagerhalter hoffen, dass nach dem Jahreswechsel auch eine Preiserneuerung stattfindet. Das kann gut sein, aber vielleicht nicht wie gehofft. Vermutlich werden die Vertragspreise für die Saison 2015/16 auf dem Prüfstand stehen. Niedrige Erlöse bei alternativen Feldfrüchten kommen den Rohstoffeinkäufern dabei entgegen. Möglicherweise lohnt dann ein Blick auf den Terminmarkt. Sind alternative Möglichkeiten vorhanden, Preise abzusichern? Diese Saison mahnt dazu, die Absatzsicherung auf jeden Fall beizubehalten.