MARS: schwache Ausprägung der Winterhärte bei Getreide – Auswinterungsrisiko ist hoch.
Das Agrarmeteorologische Institut bei der EU-Kommission (MARS) stellt in seinem jüngsten Monatsbericht den Ausbildungsstand von Winterhärte bei den Getreidearten in Europa fest. Die Messungen prüfen inwieweit die Stärke in den Pflanzenzellen in Glukose umgewandelt worden sind. Dadurch wird der Gefrierpunkt des Zellwassers herabgesetzt, so dass Frosttemperaturen die Pflanzenzellen nicht sprengen können. Der Umsetzungsprozess erfolgt jedoch erst nach und nach mit abfallenden Temperaturen.
Die Messungen in den einzelnen Regionen liefern höchst unterschiedliche Ergebnisse. Im Westen Europas angefangen von Großbritannien über Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal bis nach Italien sind noch keine Anzeichen von Winterhärte zu erkennen. Die bisherigen Temperaturen waren in diesem Raum relativ zu hoch.
In Nordwest-Deutschland gilt eine ähnliche Feststellung. In den deutschen Mittelgebirgslagen und weiter im Osten der BR.-D. sind nur leichte Winterhärtegrade zu beobachten. Ein nicht auszuschließender plötzlicher Frosteinbruch könnte zu beträchtlichen Auswinterungsschäden führen.
Polen, die baltischen Staaten, Weißrussland, angrenzende Teil Russlands sowie die Ukraine fhaben fast vollständige Winterhärtegrade bei den Getreidepflanzen. erreicht
Für die südlichen Teil Russlands und der Ukraine tritt das Problem der Herbsttrockenheit mit schwachen Getreidebeständen verstärkt in den Vordergrund.
Der Südosten Europas wäre erheblich gefährdet, aber dort sind die Wintergetreidearten eher selten.
Die Wetterkarten zeigen für die nächsten 14 Tage zunehmend niedrigere Temperaturen mit Frostgraden. Wenn bis dahin ausreichend Schnee fällt, ist das Auswinterungsproblem weniger dramatisch. Allerdings ist noch der Zeitraum bis Anfang März abzuwarten, bis das Risiko weitgehend gebannt ist.