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China importiert 2019 mehr Milch und Milchprodukte

Chinas Milchwirtschaft bleibt auf Importe angewiesen – steigende Einfuhren 2019 erwartet

 Chinas Verbrauch an Milch und Milchprodukten steigt ständig. Eine wachsende Bevölkerung in den größer werdenden Städten verlangt mit zunehmenden Einkommen nach höher veredelten Nahrungsmitteln. Milchprodukte in allen Variationen gehören dazu.

 Allerdings ist die einheimische Milchwirtschaft nicht in der Lage, diesen Verbrauchszuwachs zu bedienen. Die jüngsten Erhebungen ergaben bei rückläufigen Kuhzahlen trotz steigender Leistung auf 5.500 kg je Kuh eine fallende Milcherzeugung. Für das Jahr 2019 werden 2 % geringere Milchmengen als im Jahre 2017 prognostiziert.

 Der Produktionsrückgang hat seine wesentlichen Ursachen in der Aufgabe der Milcherzeugung in den Kleinbeständen mit Schwerpunkt im Süden des Landes. Zunehmende Umweltauflagen, steigende Futterkosten und ein für chinesische Verhältnisse zu geringer Milchpreis von umgerechnet 44 ct/kg sind selbst für größere Bestandseinheiten Gründe, die Milcherzeugung nicht nennenswert zu erhöhen. Die Bestandaufstockung im Haupterzeugungsgebiet der nördlichen Provinzen reicht nicht für einen Ausgleich zur Minderung der Kuhzahlen in anderen Bereichen. Der attraktivere Rindfleischmarkt sorgt außerdem dafür, dass Kuhschlachtungen zunehmen. Man bevorzugt weniger milchleistungsstarke Zweinutzungsrinder, um von beiden Märkten profitieren zu können. 

 Im Süden des Landes ist die Milcherzeugung gegenüber einem Reisanbau mit mehreren Ernten im Jahr nicht konkurrenzfähig. Selbst bis in die höchsten Berglagen wird aufgrund der Bodenknappheit Reis im Terassenanbau produziert. Für Kühe besteht dort kaum Platz.

 Der Schwerpunkt des Milchverbrauchs liegt mit zwei Dritteln Anteil in den zentralen und südlichen Provinzen. Da es an einer durchgehenden Kühlkette mangelt, sind einheimische Frischprodukte auf dem Landweg kaum kostendeckend über größere Entfernungen von mehreren 1.000 km zu transportieren.

 Von den 35 Mio. t Milch werden in China rd. 15 Mio. t als Frischmilch konsumiert. Die restlichen 20 Mio. t werden überwiegend zu Vollmilchpulver verarbeitet und auf diesem Wege vermarktet. Aber auch in diesem Marktsegment reicht die Eigenerzeugung nicht. Für 2019 werden Einfuhren in Höhe von 600.000 t Vollmilchpulver (VMP) und 305.000 t Magermilchpulver (MMP) vorausgeschätzt. Die Steigerungsraten liegen zwischen 8 bis 15 %. Hauptlieferant für VMP ist zu 90 % Neuseeland. Im Falle von MMP erreicht die EU mit 28 % Importanteil die 2. Stelle nach Neuseeland mit knapp 50 %

 Vollmilchpulver wird überwiegend zu Konsumzwecken wieder als gezuckertes Milchgetränk verflüssigt, aber der Verbrauch hat nicht mehr den Schwung früherer Jahre. In zunehmenden Maße fragt der chinesische Verbraucher nach konsumfertiger Flüssigware. Dabei gewinnen UHT-Milch und andere haltbare Milchgetränke zunehmend an Bedeutung. Yoghurt gehört zu den welfare-Produkten.

 850.000 t Milchgetränke sollen 2019 importiert werden, rd. 13 % mehr als im Vorjahr. Rd. 55 % davon stammen aus der EU. Nach den chinesischen Unterlagen stammen 68 % der Yoghurt-Einfuhren aus Deutschland.

 Baby Instant-Nahrung gehört auch zu den beliebtesten Importprodukten. Insgesamt traut man der Einfuhrware mehr Sicherheit zu als den einheimischen. Mehrere Lebensmittel-skandale haben chinesischer Ware zu einem schlechten Image verholfen.

 

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