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06.20
15:16

DRV kürzt erneut deutsche Getreideernte

DRV: 4. Ernteschätzung – noch weniger Weizen, aber mehr Mais  

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) kommt in seiner jüngsten Juni-Schätzung der deutschen Getreideernte auf 44,2 Mio. t. Das Ergebnis bleibt knapp unter dem Vorjahr und auch hinter einem 5 -Jahresdurchschnitt zurück.  

Die Anbaufläche liegt 2020 um 2,2 % unter dem Vorjahr, wird aber durch die höheren Ertragserwartungen von reduzierten +2,1 % nur teilweise ausgeglichen. Der durchschnittliche Flächenertrag wird auf gekürzte 70,9 dt/ha geschätzt. Allerdings bestehen noch Befürchtungen, dass die jüngsten Niederschläge  regionale Schäden anrichten könnten.   

Die Weizenernte wird auf unterdurchschnittliche 22,2 Mio. t bzw. -3,7 % unter Vorjahr veranschlagt. Wesentliche Ursache ist der 6,6 %ige Flächenrückgang, der durch die 3,1 %ige höhere Ertragserwartung zum Vorjahr nicht wieder wettgemacht wird. Je Hektar werden gekürzte 76,3 dt/ha geschätzt. Im Regelfall steht der Weizen eher auf guten Standorten mit einem besseren Wasserspeichervermögen.  

Die Wintergerstenernte soll um -5,2 % schlechter als im Vorjahr abschneiden. Dazu haben gleichermaßen eine geringere Anbaufläche wie abfallende Ertragsschätzungen beigetragen. Dagegen wurden die Sommergerstenflächen erhöht. Auch die Ertragsannahmen liegen über dem Vorjahr. Insgesamt wird ein um 6,1 % höheres Ergebnis für diese Sommergetreideart erwartet. Bei einem geringeren Bierkonsum wird aber weniger Braugerste gebraucht.  

Die Roggenernte soll um 10,2 % besser ausfallen als im mäßigen Vorjahr. Hintergrund ist eine Steigerung der Anbaufläche um 3,9 % und eine höhere Ertragsprognose von gesenkten 6,1 % im Vergleich zur Mai-Schätzung. Roggen steht überwiegend auf leichteren Böden, ist aber vergleichsweise genügsam beim Wasserverbrauch.  

Die Triticale-Ernte fällt um -2,9 % zum Vorjahr ab. Ausschlaggebend ist der 3,2 %ige Anbau-rückgang. Höhere Ertragserwartungen zum Vorjahr sieht der DRV nicht.  

Die Maisfläche ist nach den Erhebungen um 10,7 % größer ausgefallen als in den Vorjahren. In Verbindung mit einer höheren Ertragsschätzung von 7,7 % soll die Maisernte um 19,3 % höher ausfallen als beim schwachen Vorjahresergebnis. Möglicherweise werden angesichts der Grundfutterknappheit noch Flächen für den Silomais umgewidmet.  

Die Flächenangaben stammen von den jüngsten Erhebungen des Stat. Bundesamtes mit Datum vom 15. Mai 2020.

Die zum jetzigen Zeitpunkt erfolgten Schätzungen sind mit Unsicherheiten hinsichtlich der angenommenen Flächenerträge behaftet. Größtes Problem sind die regionalen Niederschläge, die in bei den späten Sorten noch für die Ertragsbildung relevant sind.  

Trotz der unterdurchschnittlichen deutschen Ernteaussichten werden keine Versorgungsengpässe erwartet. Im Nachbarland Frankreich mit teilweise höheren Niederschlägen wird eine überdurchschnittliche Getreideernte vorausgesagt. Weltweit wird die Versorgung mit Getreide sehr hoch eingestuft.

Viele Regenwolken, kräftige Niederschhläge, aber dennoch fehlt regional immer noch ausreichende Bodenfeuchtigkeit. Während sich  im Oberboden bis 25 cm Tiefe die Wasserverhältnisse in weiten Teilen verbessern, bleibt das Wasser im Gesamtboden bis auf die Tiefe von 1,80 m zu knapp. Die zurückliegenden Trockenjahre sind nicht in wenigen Wochen Niederschlag wettzumachen.

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