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06.20
10:18

IGC schätzt Ende Juni die Weltgetreideernte erneut etwas höher

IGC schätzt Weltgetreideversorgung nochmals höher ein – Börsenkurse uneinheitlich   

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Juni-Ausgabe die Weltgetreideproduktion 2020/21 nochmal um 2,8 % auf 2.237 Mio. t zum Vorjahr größer geschätzt. Der Verbrauch soll nur um 1,7 % auf 2.217,6 Mio. t höher ausfallen. Daraus errechnet sich ein Bestandsaufbau auf 635 Mio. t. Die preisbestimmende Versorgungszahl erreicht 28,6 % Endbestand zum Verbrauch. Die Reichweite der Vorräte steigt auf 105 Tage, lediglich im Jahre 2017/18 war das Ergebnis mit 110 Tagen größer.  

Läßt man China als Vorratshalter von knapp 50 % der globalen Getreidereserven, aber nur geringer Teilnahme am Welthandel außen vor, errechnet sich eine Getreideversorgung von nur 17,55 % Endbestand zum Verbrauch und eine Reichweite von 66 Tagen im Vergleich zu 60 Tagen im Vorjahr.  

Die globale Weizenernte schätzt der IGC auf 767 Mio. t nur wenig höher im Vergleich zum Vorjahr. Eine geringere Erzeugung wird in der EU, Ukraine und USA vorausgesagt. Dem stehen erhebliche bessere Ergebnisse in Australien, Indien, Argentinien und China gegenüber. Der Weizenverbrauch wird auf 751 Mio. t veranschlagt. Auch in diesem Fall lässt sich ein Vorratsaufbau errechnen, der sich auf hohe 38,6 % Endbestand zum Verbrauch bestimmen lässt.  

Schaltet man den China-Effekt aus, wird nur eine Versorgungszahl von 25 % Endbestand zum Verbrauch erreicht, liegt aber immer noch einige Prozentpunkte über den Vorjahren. Die Reichweite beträgt 91 Tage im Vergleich zu 85 im Vorjahr. Allerdings sollte man bei der Beurteilung der Zahlen das nationale Vorratsdenken infolge der Covid-Pandemie berücksichtigen.  

Im Falle der Maiserzeugung erwartet der IGC ein weltweites Ergebnis in Höhe von 1.171 Mio. t. Dazu soll die große US-Maisernte mit über 393 Mio. t wesentlich beitragen. Der globale Maisverbrauch wird bei 1.175 Mio. t um 3 % höher zum Vorjahr eingeordnet. Man erwartet, dass sich im Verlaufe des kommenden Wirtschaftsjahres die Bioethanolerzeugung aus Mais wieder normalisieren wird. Bei der Nahrungsmittel- und Futterverwendung werden ebenfalls Zunahmen vorausgesehen.  

Bei der Gegenüberstellung von Produktion und Verbrauch ergibt sich ein Vorratsabbau um knapp 3 Mio. t auf 296 Mio. t Mais. Die Versorgungszahl errechnet sich auf 25,2 % und liegt deutlich hinter dem Ergebnis von 30,5 % im Jahre 2017/18 zurück. Die entscheidende Ursache sind die Rückgänge der chinesischen Vorräte.  

Ohne China wird mit einem Bestandsaufbau auf 14 % Endbestand zum Verbrauch gerechnet. Die Reichweite beträgt 51 Tage im Vergleich zu 45 Tagen im Vorjahr.  

Angesichts der anhaltenden Trockenheit in weiten Anbaugebieten Europas bestehen durchaus noch Unsicherheiten bei den Zahlen. Auch die Maiserzeugung in Nord- und Südamerika unterliegt noch Wetterrisiken bis in den Herbst hinein. Die Erfahrungen mit der Covid-Pandemie dürften ebenfalls noch eine Rolle beim weltweiten Handel spielen.  

An der Chicagoer Börse bewegen sich die Maiskurse aus der Tiefstandphase heraus und überschreiten umgerechnet die 110 €/t Linie. Die Weizenkurse notieren zwar unter der Marke von 5 $ je bushel (rd 163 €/t), aber der auschlaggebende Sep.-Termin zeigt wieder Aufwärtstendenzen. Das schwankende Dollar-Eurokurs-Verhältnis trägt jedoch zu laufend sich ändernden Umrechnungspreisen bei.

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