31.
07.15
11:24

IGC schätzt Sojaernte unverändert - Börsenkurse geben nur wenig nach

Sojaerntemengen  2015/16 weniger als im Vorjahr, unverändert zum Vormonat

Der internationale Getreiderat schätzt die Sojaernte 2015/16  mit 316 Mio. t auf gleichem Niveau wie im Vormonat,  jedoch 6 Mio. t niedriger als im Vorjahr.

Rekordernten aus Brasilien mit 96 Mio. und Argentinien mit 61 Mio. t in den Frühsommermonaten dieses Jahres und eine bevorstehende  US-Ernte in einer reduzierten Höhe von 103,7 Mio. t tragen zu mehr als 80 % zum Gesamtergebnis bei.

Während die südamerikanischen Ergebnisse als relativ gesichert angesehen werden können, ist die US-Ernte noch mit einigen Fragezeichen verbunden. Noch steht nicht definitiv fest,  wie viele Hektar von der geplanten Aussaatfläche dem Dauerregen zum Opfer gefallen sind. Auch ist die Frage nach den überflutungsgeschädigten Flächen nicht beantwortet. Die in den nächsten Wochen einsetzende trockenere und wärmere Wetterentwicklung könnte den US-Sojabohnen zugute kommen. Der Monat August ist aufgrund der Blüh- und Schotenbildungsphase maßgeblich entscheidend für das Ertragsniveau.

Auf der Nachfrageseite steht China im Vordergrund des Interesses. Die chinesischen Importe werden auf 78 Mio. t geschätzt, rd. 4 Mio. t mehr als im Vorjahr. Damit bestreitet China rd.  64 % des Welthandels mit Sojabohnen.

Insgesamt werden 314 Mio. t Sojabohnen auf Weltebene verbraucht. In Brasilien und USA wird die Hälfte im eigenen Land verarbeitet und ein Teil davon als Sojaschrot und Sojaöl exportiert. In Argentinien liegt der Verarbeitungsanteil bei rd. 80 %. China verbraucht rd.90 Mio. t Sojabohnen bzw. rd. ein Viertel der Welterzeugung. Dazu kommen noch weitere Importe an Ölsaaten und Pflanzliche Öle.

Die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in China könnten auf der Verbrauchsseite die derzeitigen Schätzungen noch ins Wanken bringen.

Die Versorgungslage auf Weltebene ist mit einem leicht erhöhten Endbestand von 48 Mio. t immer noch überdurchschnittlich hoch, auch wenn die aktuelle  IGC-Schätzung um 4 Mio. t gegenüber dem Vormonat gekürzt wurde.

Für das Frühjahr 2016 erwartet man in Brasilien eine nochmalige Steigerung der Sojabohnenernte auf 98 Mio. t, während für Argentinien eine Rückkehr auf 57 Mio. t geschätzt wird.

Die im Monat Juli unter dem Eindruck des Dauerregens im US-Sojagürtel gestiegenen Sojakurse haben zwar in jüngster Zeit etwas nachgegeben, liegen aber nur knapp unter dem erhöhten Niveau.  Der Angebotsdruck aus Südamerika  und der wettbewerbsbeeinträchtigende  hohe Dollarkurs haben die Börsenkurse in Chicago vorerst nur begrenzt unter Druck gesetzt. Die laufenden US-Verkäufe aus alter und neuer Ernte versetzen Marktbeobachter immer wieder ins Staunen. Hintergrund für die anhaltende Nachfrage sind die geringen Versorgungsvorräte in den importierenden Verbrauchsländern. Dazu gehört Europa mit seinem unsicheren Eurokurs, der die Importware noch weiter verteuern könnte.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich