22.
02.20
11:02

USDA Agricultural Outlook Forum 2020

 96 . USDA-Outlook-Forum: Vorschau auf Agrarmärkte 2020  

Am 20./21 Febr. 2020 fand die alljährliche Veranstaltung des US-Agrarministeriums (USDA) zu den Aussichten auf den Agrarmärkten im laufenden Jahr 2020 statt. Dazu referieren renommierte Marktexperten und Agrarpolitiker. 

Die US-Weizenernte wird auf knappe 50 Mio. t geschätzt. Die Anbaufläche ist aufgrund ungünstiger Aussaatbedingungen nochmal reduziert worden. Die Flächenerträge werden im steigenden Durchschnitt der letzten Jahre geschätzt. Die Ernte geht je rd. zur Hälfte in den Eigenverbrauch und den Export. Das USDA geht von einem Abbau der Vorratsbestände aus. Die Erzeugerpreise sollen im Durchschnitt des Jahres um umgerechnet 1,20 €/dt auf 16,75 €/dt steigen. 

Nach der schwachen US-Maisernte das Vorjahres schätzen die Marktexperten ein diesjähriges Rekordergebnis von 393 Mio.t. Dazu tragen die erhöhte Anbaufläche sowie durchschnittlich steigende Flächenerträge bei. Ein steigender Eigenverbrauch aufgrund vergrößerter Tierbestände sowie zur Bioethanolverwendung führen dennoch zu einer Aufstockung der Bestandsvorräte. Dementsprechend sollen die jahresdurchschnittlichen Maispreise auf umgerechnet 13 €/dt zurückfallen. 

Die US-Sojaernte wird in diesem Jahr auf 113 Mio. t geschätzt nach 96,5 Mio. t im Vorjahr unter äußerst schwierigen Wetterverhältnissen. Der Eigenverbrauch soll nur in geringem Maße steigen. Man hofft auf Exportmengen, die an die früheren Jahre anknüpfen. Die Verhandlungen mit China als weltgrößten Importeur klangen zwar vielversprechend, die tatsächlichen chinesischen Einkäufe bleiben jedoch vorerst aus. Die Erzeugerpreise für Sojabohnen veranschlagt das US-Agrar-ministerium auf rd. 30 €/dt. Die Sojaschrotpreise für 48 % RP-Ware werden im Durchschnitt auf 31,5 €/t ab Werk In Illinois vorausgesagt. Für deutsches 44 %iges Sojaschrot kommt in der Regel ein ähnliches Preisniveau heraus. Der Eurokurs spielt noch eine Rolle mit. 

Die US-Schweineproduktion wächst 2020 zum 6. Mal in Folge. Nach den jüngsten Viehzählungs-ergebnissen ist absehbar, das im 1. Halbjahr 2020 die Bestände um 3 % über dem Vorjahr liegen. Die aktuell niedrigen US-Schweinepreise um 1 €/kg SG dämpfen aber die weiteren Bestands-erhöhungen. Die gesamte Schweinefleischerzeugung steigt 2020 um 5 % auf 13,1 Mio. t.

Höhere Schlachtzahlen und Schlachtgewichte tragen dazu bei. Bei begrenzt steigenden Inlands-verbrauch setzt man auf steigende Exporte um 17 % auf 3,3 Mio. t. Dabei hat man die beiden Hauptabsatzgebiete Mexiko und China im Visier. Man setzt trotz chinesischer Strafzölle auf den hohen Importbedarf Chinas aufgrund des international niedrigen US-Preisniveaus. Jahresdurch-schnittliche Schweinepreise werden umgerechnet auf 1,33 €/kg SG veranschlagt. 

Die US-Milcherzeugung ist in den letzten 10 Jahren kontinuierlich um insgesamt 14 % gestiegen. Im Jahr 2020 erreicht man zum ersten Mal die 100 Mio. t Marke. Der Milchkuhbestand steigt nur noch wenig auf 9,335 Mio. Tiere. Dagegen wird eine steigende Milchleistung auf 10.800 kg je Kuh und Jahr erwartet.

Auf der Nachfrageseite geht man von einem einkommensbedingt steigenden Inlandsverbrauch zwischen 0,5 bis 1,3 % aus. Der Export soll sogar um 3 bis 4,5 % zulegen. Insbesondere der Absatz von überschüssigen Magermilchpulver soll aufgrund der niedrigen US-Ausgangspreise wesentlich dazu beitragen. Mehr Milchprodukte werden in Mexiko abgesetzt. Bezüglich China ist man jedoch skeptisch. Dagegen werden die Importe von Butter und Käse niedriger eingestuft. Hauptgrund sind die US-Einfuhrzölle, die insbesondere die EU-Lieferungen von Butter und Käse treffen.Hohe durchschnittliche Milchpreise um die 38,5 €/100 kg und niedrige Futtermittelkosten führen im US-Milchsektor zu positiven Aussichten 2020. 

Die traditionellen Vorschauen auf die kommenden Marktentwicklungen dienen nach aktuellen Kenntnisstand und allen Vorbehalten noch ungewisser Ereignisse der Orientierungshilfe. Welche Entwicklungen sind bei durchschnittlichen Verhältnissen zu erwarten?

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