16.
10.23
12:53

USDA -Prognose zum globalen Fleischmarkt 2024

Weltmarkt 2024: Rind- u. Schweinefleisch schwächer, Hähnchenfleisch gewinnt

Das US–Agrarministerium (USDA) prognostiziert in seiner vierteljährlichen Vorschau auf das Jahr 2024 einen weltweit geringen Rückgang an Rind- und Schweinefleisch, aber einen Zuwachs beim Hähnchenfleisch.

Die weltweite Rindfleischerzeugung verändert sich seit vielen Jahren nur in geringem Umfange. Hintergrund ist die geringe Flexibilität infolge der langen Produktionsperiode und das relativ hohe Preisniveau, das nur langsame Anpassungsreaktionen zuläßt. Die jüngste Teuerungswelle hat die Rindfleischpreise nochmal verstärkt in Absatzschwierigkeiten gebracht.

Die USA als weltgrößtes Produktionsgebiet wird nach Jahren der Stagnation seine Erzeugung 2024 um knapp 10 % zurückfahren. Das trägt auch zur Verringerung der Exporte bei, die auf 1,3 Mio.t schrumpfen sollen. Dagegen steigen die US-Importe auf 1,66 Mio. t weiterhin an.

Brasilien als zweitgrößter Erzeuger der Welt erreicht nach einigen Jahren des Rückgangs erstmals wieder die Größenordnung des Jahres 2018/19. Als weltgrößtes Exportgebiet sollen sich die Ausfuhren auf das Niveau von 2,85 Mio. t stabilisieren.

Australien hat nach den verheerenden Flächenbränden seine Rinderherden wieder soweit aufgebaut, das früher übliche Rindfleischmengen von mehr als 2,2 Mio. t erzeugt werden. Die Exporte in Höhe von angepeilten 1,6 Mio. t erreichen jedoch noch nicht wieder die früheren Liefermengen. 

In der EU-27 geht die Rindfleischerzeugung im Zusammenhang mit der rückläufigen Milchviehherde als Hauptlieferant der Kälber seit Jahren kontinuierlich zurück. Entsprechend rückläufig sind die Exportmengen mit nur noch 0,57 Mio. t. Im Gegenzuge werden 0,39 Mio. t Rindfleisch importiert.

Lediglich in Indien und China ist eine Steigerung der Rindfleischerzeugung für den wachsenden Eigenbedarf zu beobachten. Dabei ist China mit 3,5 Mio. t Rindfleisch bzw. ein Drittel des Welthandels zum weltgrößten Importeuer aufgestiegen.

Die weltweite Schweinefleischerzeugung hat sich nach dem ASP-Einbruch in China wieder erholt. Die chinesische Produktion 2024 mit knapp 50 % der Welterzeugung wird jedoch aufgrund rückläufiger Sauenzahlen wieder etwas sinken. Daher werden beim Import wieder leicht steigende Zahlen von 2,3 Mio. t erwartet.  

Deutliche Rückgänge sind in der EU-27 festzustellen. Dazu trägt die ASP sowie die zukünftig verschärften Rahmenbedingungen der Tierhaltung weiterhin bei. Dennoch bleibt die EU-27 dank Spanien noch vor den USA weltgrößter Exporteur von Schweinefleisch mit einem Handelsanteil von etwas über 30 %.

In den USA stagniert die Erzeugung um die Größenordnung von 12,5 Mio. t. Nach einem zwischenzeitlichen Einbruch der Ausfuhren wollen die US-Schweinefleischerzeuger wieder an frühere Liefermengen von 3,1 Mio. t anknüpfen.

In Kanada hält sich die Schweinefleischproduktion nur noch knapp über der 2 Mio. t Linie. Die Ausfuhren in Höhe von 1,3 Mio. t haben aber seit Jahren abgenommen.

Dagegen legt die Schweinehaltung in Brasilien weiterhin stetig zu und wird im Jahre 2024 auf 4,8 Mio. t geschätzt. Der Export soll auf 1,5 Mio. t deutlich wachsen.

Die Hähnchenfleischerzeugung bleibt 2024 weiterhin auf dem Vormarsch, auch wenn die früher üblichen 2 und mehr %-Jahressteigerungen heute nicht mehr erreicht werden. An mitführender (2.) Stelle ist es vor allem Brasilien, dass seine Erzeugung auf über 15 Mio. t vergrößern wird. Die Position als weltgrößter Exporteur mit knapp 40 % Anteil am Welthandel wird weiterhin ausgebaut.

In den USA wird die Erzeugung durch die immer wieder auftretenden Geflügelepidemien gebremst. Dennoch werden die US-Farmer ihre weltweit führende Marktposition mit 21,3 Mio. t geringfügig erhöhen. Die Ausfuhren sollen demnächst an die 25 % Marke des Welthandels heranreichen.

Chinas Hähnchenmast bleibt weiterhin mit etwas reduzierter Menge von 13,8 Mio. t sehr zurückhaltend und ist fast ausschließlich für den Eigenbedarf gedacht. Die Befürchtungen um die menschengefährliche Geflügelvirusvariante H7N9 hält die Erzeugung schon seit Jahren zurück.

In der EU-27 werden weiterhin kleinere Produktionszuwächse etwas oberhalb der 11 Mio. t erwartet. Das „weiße“ Fleisch ist sehr preiswert und steht in einem günstigen Gesundheitsimage der Verbraucher. Der EU-Export geht jedoch weiter zurück.  

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