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01.24
09:09

Weltweite Schweinefleischerzeugung 2024 rückläufig

Weniger Schweinefleisch in der Welt

Der weltweite Schweinefleischmarkt wurde in den letzten 5 Jahren stark durch den ASP-Ausbruch in China und dem nachfolgenden rasanten Wiederaufbau der Tierbestände in Mitleidenschaft gezogen. Zuerst verursachte eine Verdoppelung der chinesischen Einfuhren ungewöhnliche Preiserhöhungen, die aber in der Folgezeit mit ebenso rasanten Importrückgang wieder auf niedrigere Kurse zurückfielen.

China bleibt 2024 mit einer leicht gekürzten Schweinefleischerzeugung in Höhe 55,2 Mio. mit einem Anteil von 48 % der Welterzeugung weltgrößter Produzent. Dennoch reicht die Eigenerzeugung nicht aus, um den mittlerweile gedämpften Verbrauch von 57,3 Mio.t (Vorjahr 58,7 Mio. t) zu decken. Der Import einschl. Hongkong fällt auf 2,5 Mio. t zurück. Die chinesische Schweinefleischerzeugung befindet sich zurzeit in einer wirtschaftlichen Verlustphase. Trotz mehrfacher staatlicher Vorratsaufkäufe konnten die Preise nicht wieder auf ein kostendeckendes Niveau gebracht werden. Auf staatlicher Anordnung sollen die Bestände im Laufe der Jahre 2024 weiter reduziert werden. Einfuhren bestimmter Teilstücke sind preiswerter als die kostspielige Eigenerzeugung.

In der EU-27 als zweitgrößtem Schweinefleischerzeugungsgebiet wird die Produktion 2024 nur noch auf 20,7 Mio. t (Vorjahr 21,5 Mio.t) geschätzt. Der EU-Verbrauch fällt weiter auf 17,7 Mio. t zurück, 2021 waren es noch 18,7 Mio.t. Trotz gestiegener Schweinepreise haben die zunehmenden Kosten, Tierhaltungsauflagen und Absatzproblemen zu einer erheblichen Reduzierung der Sauen- und Schweinebestände in allen bedeutenden EU-Mitgliedstaaten geführt. Drittlandexporte sind von früheren 5,5 Mio. t auf 3,1 Mio. t zurückgefallen. Die Viehzählungsergebnisse deuten auf weiteren Rückgang der Erzeugung hin.

Der drittgrößte Schweinefleischproduzent USA befindet sich zum Jahreswechsel 2023/24 mit umgerechneten Schweinepreisen von umgerechneten 0,9 €/kg in einer finanziellen Verlustphase. Dazu kommen gesundheitliche Probleme. Die Schweinebestände werden zurückgenommen. Am deutlichsten geschieht das beim Abbau der Sauenherden mit -3,3 %. Dennoch schätzt das USDA, daß mit Hilfe von Produktivitätssteigerungen die US-Schweinefleischererzeugung 2024 auf dem vorjährigen Niveau von 12,7 Mio. t gehalten werden kann. Der Verbrauch wird auf 10,1 Mio. t geschätzt. Den Nettoexport veranschlagt das USDA auf 2,6 Mio. t. Dabei werden weiterhin große Erwartungen an die Importe Mexikos gerichtet, das allerdings auch von Brasilien umworben wird.

Brasilien will 2024 seine Schweinefleischerzeugung auf 4,7 Mio. t ausweiten. Bei wenig veränderten Inlandsverbrauch soll der Export auf 1,5 Mio. t steigen (Vorjahr 1,4 Mio. t). Die brasilianischen Schweinepreise von umgerechnet 1,60 €/kg bieten angesichts der gesunkenen Futterkosten im Lande günstige Voraussetzungen für eine Produktionsausdehnung.

Kanada wird 2024 seine Schweinefleischerzeugung von rd. 2 Mio. t nur knapp behaupten können. Die Erzeugung ist bereits seit mehreren Jahren rückläufig. Der Export in Höhe in 1,3 Mio. t läßt ebenfalls nach.

Die weltweiten Schweinepreise streuen aktuell in einer Bandbreite von 0,90 €/kg in Nordamerika über 1,6 €/kg in Brasilien, durchschnittlich 2 €/kg in der EU bis zu 2,35 €/kg in China

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