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08.17
12:01

Weltweite Weizenversorgung und Weizenpreisentwicklung 2017/18

2017/18 steigendes Weizenangebot? -  Preisrelevante Endbestände ohne China fallen!

Die jüngste USDA-Schätzung einer höheren Weltweizenernte mit besonderen Blickwinkel auf die Exportländer des Schwarzmeergebietes, allen voran Russland, hat zunächst einen Schock an den Börsen ausgelöst. Die Notierungen stehen unter anhaltenden Druck.

In der aktuellen Marktsituation ist die Einschätzung eines hohen Weizenangebots durchaus verständlich. Überdurchschnittlich hohe Überlagerungsbestände in den USA und Russland führen in Verbindung mit steigenden Ernteschätzungen zu einer aktuell wachsenden Angebotsentwicklung. In Russland ist eine Zunahme aus Anfangsbestand und Ernteschätzung mit +13 % zu veranschlagen. Als weltweit führendes Exportland werden von dort aus entscheidende Weichenstellungen in Richtung Preisbildung gesetzt. Das Angebot aus der konkurrierenden EU bleibt trotz gestiegener Ernte weitgehend unverändert.

Der mehr als 20 %ige Rückgang der US-Weizenernte wird durch die hohen Überlagerungsbestände aus dem Vorjahr halbiert. Auch Kanadas reduziertes Weizenangebot hält sich mit -9 % noch in Grenzen. Die Interessensschwerpunkte bilden die knapp versorgten Märkte mit hochporteinreichen Weizenarten.

Nach der Rekordernte im Vorjahr muss Australien trotz überdurchschnittlicher Überlagerungsbestände mit einem 20 %-igen Rückgang der Weizenangebotsmenge ab Nov./Dez.-2017 kalkulieren. Das ist jedoch vorerst noch wenig akut.  

Der Eindruck einer weltweit hohen Weizenversorgung wird überhöht durch die chinesischen Verhältnisse. Das leicht zugenommene Ernteergebnis dieses Jahres steigert die Vorratsbestände um weitere 15 Mio. t auf 127,5 Mio. t in der Größenordnung fast einer ganzen Ernte. Erfahrungsgemäß geht davon so gut wie nichts in den Export. Auch der Weizenimport Chinas mit jahrelang unveränderten 3 Mio. t ist für die Marktbeeinflussung von untergeordneter Bedeutung. Angesichts der unbedeutenden Teilnahme Chinas am Weltweizenhandel ist es für die Einschätzung der Versorgungslage zweckmäßig, die hohen Vorratsbestände Chinas auszuklammern.

Die Versorgungszahl ohne China fällt für den Rest der Welt mit 22 % des Endbestandes zum Verbrauch unter das langjährige Mittel von 23 %. Vor diesem Hintergrund ist das Angebots-Nachfrage-Verhältnis im weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres in einem anderen Lichte zu betrachten, als es heute der Fall ist.

Für die Beurteilung der Preisentwicklung spielen noch weitere Faktoren wie die noch ausstehenden Ernteergebnisse im übrigen Getreidesektor, Wechselkurse, Transportkosten, Rohölkurse und handelspolitische Veränderungen eine Rolle. In der Tendenz ist jedoch eher von steigenden als fallenden Weizenkursen im weiteren Jahresverlauf auszugehen.

 

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