20.
02.20
Knappes Angebot steigende Preise

Schweine Cockpit, 20.02.2020

  • weitere Verknappung des Lebendangebots
  • nachgebende Schlachtgewichte
  • Erhöhung der Teilstückpreise beim Weiterverkauf
  • Hoffnungen auf sich belebendes Drittlandgeschäft.
  • begrenzte Inlandsgeschäfte

Ein weiter abnehmendes Lebendangebot sorgt für Preissteigerungen  

Deutschland: Die Schlachtzahlen fallen auf 900.000 und die Schlachtgewichte unter 97 kg. Das Fleischangebot wird in Teilbereichen zunehmend enger. Die Teilstückpreise im Weiterverkauf an den LEH und Verarbeiter wurden mit Ausnahme von Bauch um 2 bis 3 ct/kg angehoben. Der durchschnittliche Abstand von V-Preis zum Mittelwert der Teilstückpreise ist wieder hergestellt. 

Angesichts der weiter rückläufigen Voranmeldungen von 208.100 Schweinen für die lfd. Woche ist mit einem fortgesetzten Angebotsrückgang zu rechnen. 

Der V-Preis wurde für die 8./9. KW 2020 auf 1,96 €/kg (+5 ct/kg) in einer engen Spanne von 1,95 bis 1,97 €/kg angehoben. 

Das Drittlandgeschäft mit Schwerpunkt nach China leidet immer noch unter dem Schock der Coronavirus-Epidemie. Allerdings wird in der kommenden Woche mit einer Wiederbelebung des Geschäftes gerechnet. 

Eine mögliche ASP-Einschleppung nach Deutschland stellt eine ständige Bedrohung dar. Die Verhandlungen mit China bezüglich einer Regionalisierung sind noch nicht abschließend entschieden. 

Preisentwicklung in einzelnen Konkurrenzländern:

In Belgien wird das Lebendangebot knapp. Deutsche Schlachtereien ziehen Schweine von dort ab. In Anlehnung an die deutsche Notierung werden die Preise in Belgien angehoben. 

In Frankreich sind wenige Umsatzänderungen zu beobachten. Die streikbedingten Blockaden lösen sich langsam auf. Die Preise sollen weitgehend stabil bleiben, weil im Weiterverkauf keine Steigerungen durchgesetzt werden können. 

In Italien wird mittlerweile von einem ausgeglichenen Markt ohne Preisänderung gesprochen. In Österreich sind Schweine sehr knapp geworden.  

Spaniens Schlachtunternehmen stehen in scharfer Konkurrenz um das knapper werdende Lebendangebot. Zwar läuft der Inlandsabsatz noch in ruhigen Bahnen, aber der China-Export nimmt wieder Fahrt auf. Die spanischen Schweinepreise sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. 

Dänemarks Preise bleiben zwar hoch, aber Aufschläge halten sich in Grenzen. Die starke Exportabhängigkeit macht angesichts der Coronavirus-Epidemie zu schaffen. 

In den USA sind die Schweinepreise wieder auf 0,97 €/kg zurückgefallen. An der Chicagoer Börse werden für den neuen Frontmonat Apr.2020 schwache 1,34 €/kg gehandelt. Die Exportabhängigkeit liegt mittlerweile bei 28 % der US-Schlachtmengen. Noch immer liegen die Schlachtzahlen 7 % über Vorjahresniveau, aber die Schlachtgewichte gehen deutlich zurück. . 

In Brasilien haben sich die Preise nach der vorangegangenen Talfahrt wieder auf 1,49 €/kg erholt.. Die ersten Schockwellen der Coronavirus-Epidemie haben sich geglättet, aber die Verunsicherung bleibt erhalten. Die scharfe Preiskonkurrenz aus den USA setzt den brasilianischen Exporteuren zu. 

China: Die Einschränkungen infolge der Coronavirus-Epidemie hat den Verfügbarkeit von Schweinefleisch noch enger begrenzt. Die Preise sind im Durchschnitt auf 6,55 €/kg gesprungen. In den abgeriegelten Regionen liegen sie noch höher. Mit der kommenden Woche hofft man langsam wieder auf den Weg zur „Normalisierung“ zu gelangen. 

Auf internationaler Ebene stehen die Preisaussichten aufgrund der Coronavirus-Epidemie vorerst weiter auf wackeligen Füßen. Schwache Preise sind in Erzeugungsgebieten mit starkem Produktionsanstieg und hoher Exportabhängigkeit zu beobachten. In der EU dagegen sorgen in 1. Linie rückläufige Angebotsmengen für steigende Preise.

Knappes Angebot steigende Preise
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ZMP Live Expertenmeinung

Steigende Schweinepreise hierzulande sind in 1. Linie eine Frage des rückläufigen Lebendangebots. Der stockende Drittlandabsatz mit Schwerpunkt nach´China hat zurzeit nur einen untergeordneten Einfluß auf die Notierung.

Niedrige Preise in den USA, Kanada und Brasilien sind eine Folge starken Angebotswachstum bei hoher Exportabhängigkeit. Die Coronavirus-Epidemie bringt den internationalen Handel ins Stocken. Erste Anzeichen auf eien Weg zur "Normalisierung" sind erkennbar. Die Ungewißheit bleibt.

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