Agrar: Landwirte müssen mehrere Standbeine aufbauen
Landwirte müssen mehrere Standbeine aufbauen – Internationaler Tag der Milch 2010
Autor: Ministerien Thüringen
Erfurt (05.06.10) - Die Zeiten für die Landwirte sind schwer. Die Kosten steigen schneller als die Erlöse. „Nur durch das Erschließen von alternativen Produktionsquellen, zum Beispiel Biogasanlagen, die Selbstvermarktung ihrer Produkte und durch eine breite Produktionspalette, haben insbesondere die Milcherzeuger eine Chance, das Minus im Milchgeschäft auszugleichen“, sagte Thüringens Agrarstaatssekretär Roland Richwien heute (05.06.) anlässlich des Internationalen Tages der Milch und des Tages der offenen Tür in der Herzgut Landmolkerei in Rudolstadt/Schwarza. Diese gemeinsame Aktion mit dem Thüringer Bauernverband und der Molkerei unterstützt das Landwirtschaftsministerium mit einer Summe in Höhe von 10.000 Euro.
„Die Milchproduktion und deren Verarbeitung sind ein wichtiger Baustein in der Wertschöpfungskette der Thüringer Land- und Ernährungswirtschaft“, so Staatssekretär Richwien. Die Milchproduktion ist die Haupteinnahmequelle der Thüringer Landwirte. In den über 570 Milchproduktionsbetrieben arbeiten rund 5.000 Menschen. Diese produzieren jährlich 900.000 Tonnen Milch von rund 112.000 Kühen. Die Milch wird unter anderem in fünf Thüringer Molkereien verarbeitet.
Eine Kuh in Thüringen erzeugte im vergangenen Jahr durchschnittlich 8.816 Kilogramm Milch. Damit können im Jahr 25 Menschen mit Milch und Milcherzeugnissen versorgt werden. Deutschlandweit werden pro Kopf und Jahr 330 Kilogramm Milch in Form von Käse (22,3 Kilogramm), Butter (6,2 Kilogramm), Trinkmilch und Milchmischgetränken verbraucht.
Hintergrund:
Der Internationale Tag der Milch (01.06.) wirbt für den Konsum von Milch- und Milchprodukten. Der Aktionstag wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband ins Leben gerufen. Über 30 Länder beteiligen sich an den Aktionen. In Thüringen wird der Internationale Tag der Milch mit einem Tag der offenen Tür in einer Molkerei oder mit einem Höhepunkt im Rahmen einer landwirtschaftlichen Veranstaltung verbunden.
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz
Agrar: Landwirte müssen mehrere Standbeine aufbaue...
@ Richard Ebert [#1]
Ist ja interessant, jahrelang wurde auch von hoher Ebene gepredigt. Bauern ihr müsst Euch spezialisieren. Man kann nicht überall Profi sein. Deshalb eines machen und das gescheit.
Jetzt da auch die 500 Kuh-Betriebe krepieren weil sie mit den letztjährigen Auszahlungspreisen nicht zurechtkommen kommt man auf den Trichter die Bauern sollten möglichst diverse Produktionsrichtungen haben, da ein Zweig vielleicht immer etwas besser läuft als der andere. Der Hype ist gerade Biogas. Doch wer sich damit intensiver befasst, lernt schnell, daß die Anlagenhersteller mittlerweile den Großteil des Rahm´s abschöpfen und so eine Anlage auch einen erheblichen Betreuungsaufwand macht.
Außerdem läuft das Ding auch nur wirtschaftlich weil erhebliche Subventionen dahinterstecken (Wärmebonus, Güllebonus, Nawarobonus usw.)
Herr Ebert hat hier schon des öfteren davor gewarnt in etwas zu investieren, was sich selbst nicht trägt.
Ich bleibe dabei, jemand der in seinem Fach fit ist und dazu auch kaufmännische Grundsätze beherrscht und sich und seiner Familie auch Freizeit und damit einen freien Kopf gönnt, wird Täler überstehen und seinen Betrieb auf Dauer lukrativ weiterführen können.
Die abschreckenden Beispiele von Fehlinvestitionen von Diversivizierern kann man landauf landab sehen. Man muß nur die Augen auf machen.
Mfg
BB