Milch: Differenzen bei der Fusion Nordmilch und Humana
Nordmilch und Humana - Differenzen bei Fusion
(12.08.10) - Bei den Fusionsgespraechen zwischen den deutschen Molkereiunternehmen Nordmilch AG und Humana Milchindustrie GmbH sind Differenzen aufgetreten. Diese koennten "zu einem ernsthaften Problem werden", berichtet Dow Jones News unter Bezugnahme auf die Sueddeutsche Zeitung (SZ).
Es gebe "einen handfesten Konflikt und zwar um ganz zentrale Fragen", wird ueber die Differenzen bei der Fusion zwischen Nordmilch und Humana berichtet. Dazu zaehlten unter anderem der kuenftige Name, die Rechtsform des neuen Unternehmens, vor allem aber der Firmensitz.
Streit um Hauptsitz
Humana will angeblich in Everswinkel in der Naehe von Muenster bleiben, waehrend Nordmilch aufgrund der Verkehrsanbindungen Bremen vorzieht. Da beide Firmen mit jeweils 50% am neuen Konzern beteiligt sein sollen, waere die Frage des Hauptsitzes "entscheidend fuer die kuenftige Unternehmenskultur", zitiert die Zeitung Insiderkreise. "Je nachdem, wo die Firma ihren Hauptsitz hat, haette eine Partei das Gefuehl, von der anderen uebernommen worden zu sein", schreibt die SZ weiter.
Welche Rechtsform?
Hinzu komme die Frage der Rechtsform. Zwar seien beide Unternehmen genossenschaftlich organisiert, doch das operative Geschaeft verantworte auf der einen Seite eine GmbH und auf der anderen eine AG. Strittig sei zudem die kuenftige Ausrichtung des Konzerns. Humana-Geschaeftsfuehrer Albert Grosse Frie setze bislang auf Handelsmarken und den deutschen Markt, waehrend Nordmilch-Vorstandsvorsitzender Josef Schwaiger das Wachstum vor allem ausserhalb Europas sehe.
Fusion weiterhin am Plan
Laut einem Nordmilch-Sprecher sind die im Juni getaetigten Aussagen zur Fusion jedoch weiterhin gueltig. Demnach soll der Startschuss fuer das gemeinsame operative Geschaeft der beiden Unternehmen im Jaenner 2011 fallen. Dies gelte vorbehaltlich der Zustimmung der Vertreter der genossenschaftlich organisierten Muttergesellschaften und der erforderlichen Genehmigung durch das Bundeskartellamt, welche kurzfristig beantragt werden solle. Die Vertreter der landwirtschaftlichen Mitglieder wuerden im Rahmen der ordentlichen Vertreterversammlungen ueber die Details der Fusion informiert, hiess es weiter.
Terminmarkt: Unverändert
An der Eurex in Frankfurt schlossen die Terminkurse unverändert taxiert: Butter bei 3.550 Euro und Magermilchpulver bei 2.125 Euro.